Ein Jahr nach Kobes Heli-Tod
Bryant-Familie geht durch die Klage-Hölle

Heute vor einem Jahr kamen bei einem Helikopter-Absturz in der Nähe von Los Angeles NBA-Legende Kobe Bryant (†41) und dessen Tochter Gianna (†13) ums Leben. Kobes Witwe hat seither eine Klage-Welle ausgelöst, von der sie inzwischen selbst erfasst wurde.
Publiziert: 26.01.2021 um 07:55 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2021 um 08:00 Uhr
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Heute vor einem Jahr starb Basketball-Ikone Kobe Bryant.
Foto: keystone-sda.ch

Für Basketball-Fans wirkt der Satz auch exakt ein Jahr nach dem tödlichen Helikopter-Absturz noch immer surreal: Kobe Bryant ist tot.

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Das Begräbnis von Kobe und Gianna fand am 7. Februar auf dem Pacific-View-Friedhof in Newport Beach, südlich von Los Angeles, statt.
Foto: pacific view mortuary

Auf dem NBA-Parkett schien der Ausnahme-Athlet unverwundbar zu sein. Als Grünschnabel forderte er Michael Jordan beim All-Star-Game heraus, später vertrieb er mit Shaquille O'Neal den dominantesten Spieler der Liga aus Los Angeles, versenkte Freiwürfe trotz gerissener Achillessehne und gewann fünf Meisterschaften. Dieses Erbe hätte seine Tochter Gianna, die alle «Gigi» nannten, weiterführen sollen. Sie starb mit ihrem Vater und sieben anderen Helikopter-Insassen an jenem verhängnisvollen 26. Januar 2020.

Neun Klagen, 35 Anwälte

Die NBA-Gemeinde und die Bryant-Familie trauern noch immer. Kobes Witwe tut aber noch etwas anderes: Sie klagt und wird verklagt. Just am Tag, als sich die Basketball-Prominenz an einer Trauerfeier von Kobe verabschiedete, reichte Vanessa Bryant die erste Klage ein. Pilot Ara Zoboyan (†51) habe beim Nebel-Flug fahrlässig gehandelt und sei deshalb für den Tod ihres Manns verantwortlich, so der Vorwurf an die Helikopter-Firma.

Diese Klage wegen fahrlässiger Tötung ist Mittelpunkt einer juristischen Schlammschlacht, die mindestens neun Fälle, 35 Anwälte sowie das US-Justizministerium umfasst. Die Hinterbliebenen der anderen Absturz-Opfer haben sich Vanessa Bryant inzwischen angeschlossen. Das Heli-Unternehmen klagt seinerseits gegen zwei Mitarbeiter der Flugüberwachung. Vanessa Bryant geht zudem wegen Missachtung der Privatsphäre gegen die Polizei vor.

Mutter verklagt Tochter

Die skurrilste aller Klagen richtet sich aber gegen die Witwe selbst und kommt von ihrer eigenen Mutter: Darin behauptet Sofia Laine, ihr Schwiegersohn Kobe habe versprochen, «für mich bis an mein Lebensende finanziell zu sorgen.» Laine soll ihrer Tochter 96 Dollar pro Stunde für täglich 12 Stunden Babysitten während 18 Jahren in Rechnung gestellt haben. Zudem fordert sie 5 Millionen Dollar, ein Haus und einen Mercedes.

Ein Ende dieser Klage-Hölle ist nicht in Sicht. Am 9. Februar soll zumindest in den Tötungs-Fall Bewegung kommen. Dann wird in einer Anhörung der für Transportunfälle zuständigen US-Behörde die Absturzursache geklärt, nachdem technische Probleme bereits ausgeschlossen wurden.

Während vor Gericht gestritten wird, verzichten die Lakers auf eine Gedenkfeier zum ersten Todestag ihrer Franchise-Legende. Die Wunden seien noch zu wenig verheilt. Oder wie Kobes Lakers-Nachfolger LeBron James kürzlich erklärte: «Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Aber etwas so Niederschmetterndes und Tragisches wird noch mehr Zeit brauchen.» (cmü)

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