Neue Erkenntnisse zum tödlichen Absturz
Kobe Bryants (†41) Pilot verlor die Orientierung

Nach dem tödlichen Helikopterunfall von Kobe Bryant (†41) veröffentlichte die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB am Dienstag Resultate der Untersuchung des Unfalls.
Publiziert: 10.02.2021 um 13:44 Uhr
1/7
Ein Jahr nach dem tödlichen Helikopterunfall von Kobe Bryant haben die Behörden ihre Schlussfolgerungen zur Tragödie vorgelegt.
Foto: keystone-sda.ch

Rund ein Jahr nach dem Tod von US-Basketballlegende Kobe Bryant bei einem Hubschrauberabsturz haben die Behörden ihre Schlussfolgerungen zur Unglücksursache vorgelegt. Wie der Leiter der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Robert Sumwalt, am Dienstag sagt, verlor der Pilot des Helikopters bei dichten Wolken offenbar die Orientierung.

Der Pilot habe kurz vor dem Absturz am 26. Januar 2020 nahe der Millionenmetropole Los Angeles angegeben, auf eine Flughöhe von 4000 Fuss (rund 1200 Meter) aufzusteigen. Tatsächlich flog der Hubschrauber zu diesem Zeitpunkt aber nach links unten.

Dieses Manöver passe zu einer «räumlichen Orientierungslosigkeit bei begrenzten Sichtverhältnissen», führt Sumwalt aus. «Er (der Pilot) hatte fälschlicherweise das Gefühl, das der Hubschrauber aufstieg, während er nach unten flog.»

Auf die Tragödie folgt eine juristische Schlammschlacht

Der Helikopter vom Typ Sikorsky S-76 war bei schlechtem Wetter in einem hügeligen Gebiet der Gemeinde Calabasas nordwestlich von Los Angeles zerschellt. Bei dem Unglück kamen Bryant, seine 13-jährige Tochter Gianna, sechs weitere Passagiere und der Pilot ums Leben.

Das Unglück und der Tod des 41-jährigen Superstars lösten weltweit Bestürzung aus. Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf NBA-Meisterschaften mit den Los Angeles Lakers und gewann bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team.

Auf die Tragödie folgte eine Welle aus Klagen und Schuldzuweisungen. Witwe Vanessa Bryant verklagte am Tag der Trauerfeier ihres verstorbenen Mannes das Helikopter-Unternehmen, das den Flug organisiert hatte. Das Flugunternehmen dagegen klagte seinerseits gegen zwei Mitarbeiter der Flugüberwachung. Eine weitere Klage reichte die Witwe gegen die Polizei ein, der sie eine Missachtung ihrer Privatsphäre unterstellt. Am absurdesten bleibt aber die Klage der Mutter Vanessas, die behauptet, Schwiegersohn Kobe habe versprochen, bis an ihr Lebensende finanziell für sie zu sorgen. Sie fordert dafür von ihrer Tochter rund 12 Millionen Dollar, einen Mercedes und ein Haus. (AFP/tim)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?