Ausländische Investoren sind scharf auf Schweizer Firmen. Jüngstes Beispiel: die Credit Suisse. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Saudi National Bank mit 9,9 Prozent bei der krisengebeutelten Bank einsteigt. Schon länger im Aktionariat sind die amerikanischen Harris Associates und weitere Geldgeber aus dem Mittleren Osten. Die CS ist indes keine Ausnahme. An der Spitze der ausländischen Investoren in der Schweiz stehen traditionell solche aus den USA. Sie halten den höchsten Anteil an Schweizer Firmen – und dies mit grossem Abstand. Dahinter kommen Schweden, Norwegen, Grossbritannien und Saudi-Arabien mit einem Anteil von 1,5 Prozent oder weniger.
Doch andere holen auf: Allein die Chinesen investierten 2021 für neun Transaktionen insgesamt 96 Millionen Dollar. Sie sorgen mit ihren Beteiligungen regelmässig für Schlagzeilen. Bereits in chinesischer Hand sind Traditionsunternehmen wie Syngenta, Gategroup, SR Technics, Eterna, Netstal, Swissmetal oder das Luzerner Hotel Palace. Fast gänzlich in ausländischen Händen befinden sich die Pharmaunternehmen Alcon, der Sanitärtechnikkonzern Geberit, der Duftstoffhersteller Givaudan, der Unterhaltungselektronikkonzern Logitech, das Chemieunternehmen Lonza, der Nahrungsmittelkonzern Nestlé und der Versicherer Zurich Insurance.
Doch der politische Druck, ausländische Investitionen zu prüfen, steigt. Eine Motion des Walliser Mitte-Ständerats Beat Rieder (59) forderte den Bundesrat bereits 2018 auf, die «Schweizer Wirtschaft durch Investitionskontrollen» zu schützen. Vor einem halben Jahr schickte der Bundesrat einen Vorentwurf für ein Investitionsprüfgesetz in die Vernehmlassung. Durch das Investitionsprüfgesetz sollen ausländische Investoren bei der Übernahme von Schweizer Unternehmen vorgängig geprüft werden. Die grösste Gefahr besteht darin, dass Staaten oder ausländische Investoren mit staatsnahen Strukturen die Direktinvestitionen einsetzen, um politische Ziele zu verfolgen.