Von Spottpreisen an der Tankstelle können Autofahrer eigentlich nur träumen. An der Zapfsäule weniger als einen Franken zahlen? Unmöglich! Nicht so am Mittwochabend in Winterthur. Bei der BP-Tankstelle leuchtete gegen 22 Uhr plötzlich ein unschlagbarer Preis auf: ein Liter Diesel für 0,229 Franken – also aufgerundet 23 Rappen!
Im Nu strömten Sparfüchse aufs Gelände, und eine lange Autoschlange bildete sich, wie ein Blick-Leserreporter berichtet. Er sei zufällig in der Gegend gewesen und habe die vielen Autos gesehen. «Ich war völlig perplex und wollte sofort schauen, was da los ist.»
Beim näheren Heranfahren habe er den niedrigen Diesel-Preis gesehen und es kaum glauben können. «Ich habe mich natürlich sofort angestellt, denn so einen Preis gibt aktuell es nicht zweimal!» Allerdings waren andere deutlich schneller gewesen. «Vor uns standen bereits etwa 10 Autos, hinter uns nochmals 20.»
Tankstellen-Leiter erklärt die Preis-Panne
Es sei ein Chaos gewesen. Jeder habe versucht, an die Zapfsäule zu kommen. «Sie standen kreuz und quer bei der Tankstelle an und hielten auch auf dem Trottoir. Die Schlange reichte sogar bis zum nahegelegenen Kreisel.» Die Stimmung sei aber friedlich gewesen. «Alle hofften einfach nur darauf, auch etwas von dem billigen Diesel abzubekommen.»
Hinter dem 23-Rappen-Hammer steckt keine Tank-Aktion, sondern eine Tipp-Panne. «Am Mittwochabend wurde der Diesel-Preis angepasst», sagt der Tankstellenleiter zu Blick. Und dann sei der Fehler passiert. «Dabei hat sich einer unserer Mitarbeiter vertippt und sich um eine Kommastelle vertan.» Bei dieser Tankstelle würden Preisänderungen noch manuell vorgenommen. Eigentlich würde der Liter 2,29 Franken kosten.
Fehler wurde schnell wieder korrigiert
Die Freude der Schnäppchen-Tanker währte aber nicht lange. Der Fehler sei wenig später bemerkt und direkt behoben worden, so der Leiter. Sehr zur Enttäuschung für einige Autofahrer. Auch der Blick-Leserreporter hatte Pech. Es reichte nicht mehr. «Als nur noch zwei Autos vor uns waren, wurde der Preis wieder auf über zwei Franken pro Liter angehoben.» Und so schnell, wie sich die Schlange gebildet hatte, sei sie auch wieder verschwunden gewesen.
Wie viele Lenker zu dem Wahnsinnspreis tanken konnten, dazu möchte die Tankstelle sich nicht äussern.
Dass sich an einer Tankstelle vertippt wird, ist kein Einzelfall. Im September ereignete sich ein ähnlicher Vorfall in Visp VS. Der Tankstellenangestellte setzte hier nicht das Komma falsch, sondern drückte auf eine falsche Zahl. So kostete das Benzin statt 2,17 Franken für einige Stunden nur 1,17 Franken.