Jeder soll sein Scherflein beitragen, um die aktuelle Situation zu meistern. So wie ich das sehe und auch höre, sind die meisten Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes dazu bereit, Eigenverantwortung zu übernehmen und das Beste aus der schwierigen Ausgangslage zu machen.
Neben Sparen heisst das für uns Konsumentinnen und Konsumenten in erster Linie auch, Preise vergleichen und den Wettbewerb nutzen, damit sich möglichst niemand in der Krise auch noch eine goldene Nase verdienen kann. Doch guter Wille reicht leider nicht immer: Was hilft der stärkste Wettbewerb, wenn wir ihn nicht zu unseren Gunsten nutzen können?
Ungefähr diese Situation haben wir bei den Spritpreisen. Die Preise unterscheiden sich je nach Tageszeit und Tankstelle ganz erheblich. Ein gewisser Wettbewerb ist da, die Preise sind meist gross und leuchtend angeschrieben. Trotzdem können wir nicht (immer) an der günstigsten Tankstelle tanken, weil wir schlicht nicht mit vertretbarem Aufwand herausfinden können, welche das denn eigentlich ist. Die Preise ändern sich schnell, und man kann nirgends zuverlässig abrufen, wo Benzin und Diesel im näheren Umfeld grad in diesem Moment am günstigsten sind. Wie soll man da eine vorteilhafte Entscheidung treffen?
Eine pragmatische Lösung wäre eine Vergleichs-App mit Echtzeitdaten. Das Rad neu erfinden müssten wir auch nicht: Österreich hat schon seit Jahren so eine Plattform. Sie ist bestens bewährt und erfreut sich grosser Beliebtheit: Man gibt seinen Standort ein und welchen Kraftstoff man tanken will – per Klick erhält man dann die fünf günstigsten Tankstellen im Umkreis.
Wir Konsumentinnen und Konsumenten sind der Motor des Wettbewerbs für Konsumgüter und damit ein überaus wichtiger Player in der Wirtschaft. Damit wir unseren «Job» auch erledigen können, brauchen wir manchmal Hilfsmittel. Schliesslich schafft es auch der erfahrenste Bergsteiger nicht in Flipflops auf den Mount Everest, auch er braucht eine anständige Ausrüstung. Mit einer Spritpreis-App, die in Echtzeit die fünf günstigsten Tankstellen anzeigt, hätten wir diese Ausrüstung. So könnten wir in Zukunft zumindest ein Stück weit selbst dafür sorgen, dass sich unsere persönliche wirtschaftliche Situation nicht unnötig zuspitzt. Und nicht nur das: Auch alle motorisierten Gewerbler würden profitieren.
Aber ohne gesetzliche Grundlage geht erst mal nichts. Es ist am Parlament zu entscheiden, ob und falls ja, welchen Weg (der bestimmt dann die Zeit, die es bis zur Einführung braucht) die Einführung eines Spritpreisrechners nehmen soll.