Um zirka 14 Uhr hat sich in Uster ZH ein Demonstrations-Umzug der Corona-Skeptiker und Massnahmen-Kritiker in Bewegung gesetzt. Zwar sind weniger Menschen ins Zürcher Oberland gereist, als noch vor einer Woche zur Corona-Demo in Winterthur. Trotzdem dürften es erneut rund 3000 Personen sein, die dem Protest-Aufruf gefolgt sind.
In der Menschenmenge mitgelaufen ist auch einer der mittlerweile bekanntesten Köpfe der Bewegung: Nicolas Rimoldi. Der Luzerner wurde gar von einem eigens angereisten Team des deutschen TV-Senders ZDF begleitet und interviewt. Ansonsten blieb der Anlass aber ohne aufsehenerregende Zwischenfälle. Auch von einer Handvoll Gegen-Demonstranten liess sich die Menge nicht provozieren.
Nicht nach Bern, dafür nach Uster
Erst am vergangenen Donnerstag war die Situation in Bern nach einer Corona-Demo ein weiteres Mal eskaliert: Trotz Kundgebungsverbot waren mehrere Hundert Corona-Skeptiker – teilweise mit Messern und Schraubenziehern ausgerüstet– aufmarschiert.
Wie die Berner Polizei mitteilt, versuchten Demo-Teilnehmer, die Sperre zum Bundeshaus zu durchbrechen. Die Einsatzkräfte reagierten prompt mit Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfer. Mehrere Teilnehmer müssen nun mit Anzeigen, unter anderem wegen Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Hinderung einer Amtshandlung und Fernhalteverfügungen rechnen.
Im Vorfeld hatten die Freiheitstrychler und Nicolas Rimoldi dazu aufgerufen, Bern fernzubleiben und stattdessen am Samstag nach Uster ZH zu pilgern.
Denn anders als in Bern ist die Kundgebung dort bewilligt, wie Andreas Dambach von der Polizei Uster auf Anfrage bestätigt. «Der Verein Stiller Protest hatte ein Gesuch zwecks Durchführung eines Protestmarsches zum Thema ‹Covid-Referendum-2-Unterstützung, speziell durch das Covid-Zertifikat gegen Diskriminierung und die Spaltung des Volkes› eingereicht», sagt Dambach zu Blick.
«Rechtsradikale nicht geduldet»
Mit Szenen wie in Bern hatten die Behörden dann auch nicht gerechnet. «Wir stehen in Kontakt mit dem Veranstalter und erwarten grundsätzlich eine friedliche Demonstration», sagte Dambach im Vorfeld. Die Polizei rechnete – in Berücksichtigung der Erkenntnisse der Corona-Demo in Winterthur letzte Woche – mit «ein paar Tausend» Teilnehmern.
Zu Beginn des Umzugs in Uster betonte eine Rednerin, dass «Rechtsradikale nicht geduldet» seien. Und: Die Teilnehmer seien alle «keine Impfgegner, sondern Massnahmen-Gegner. (man/cat/jmh/SDA)