«Stopp Impfpflicht, Stopp Zensur, Stopp Medienmanipulation» – so lautet das Motto für die Kundgebung, die am Samstagnachmittag in Winterthur stattfand. Der Flyer, der in den sozialen Medien dazu kursierte, sagte ein dichtes Programm voraus.
Kurz nach 13 Uhr versammelten sich die Teilnehmer am Winterthurer Neumarkt. Schätzungen zufolge waren schon da deutlich mehr als Tausend Menschen vor Ort. Angereist waren auch die nach den Krawallen vom Donnerstag in Bern in den Fokus geratenen «Freiheitstrychler». Die Stimmung in Winterthur blieb derweil mehrheitlich friedlich. Am Rande der Kundgebung musste die Polizei aber ein, zwei Mal bei Auseinandersetzungen einschreiten, sagte Polizei-Sprecher Michael Wirz zu Blick.
Die Polizei schätzt, dass mehrere Tausend Menschen anwesend waren. Geplant waren am Nachmittag ein Umzug durch die Stadt und Reden mehrerer Massnahmenkritiker wie Andreas Thiel. Das Wetter spielte den Veranstaltern in die Karten. Und womöglich gab auch der Aufmarsch in Bern vom Donnerstagabend dem Kern der Szene zusätzlichen Schwung.
Die Kundgebung war – im Gegensatz zu jener in Bern – von der Stadt bewilligt. Die Stadtpolizei ging aber nur von rund 1000 Teilnehmenden aus, wie sie auf Anfrage von Blick mitteilte. Das sei zumindest die Zahl, mit welcher der Organisator im Vorfeld der Kundgebung gerechnet hatte.
Polizei beobachtet, was im Netz passiert
Nach den Ausschreitungen bei der Demonstration vor dem Bundeshaus am Donnerstagabend war die Stadtpolizei gewarnt. «Wir passen unsere Einsatzplanung laufend an. Dabei berücksichtigen wir neue Informationen und beobachten auch, was ausserhalb von Winterthur und im Netz passiert», sagte Wirz vor der Kundgebung. «Wir sind so organisiert, dass wir flexibel auf verschiedene Situation reagieren können und jederzeit ein möglichst hohes Mass an Sicherheit gewährleistet ist.»
Mehr zu den Corona-Skeptikern
Verschwörungstheoretiker steckt hinter Kundgebung
Organisiert wurde die Kundgebung vom Verein «Public Eye on Science». Dahinter steckt Urs Hans. Der Kantonsrat aus Neubrunn ist kein Unbekannter in der Szene der Corona-Skeptiker. Letzten Sommer wurde er aus der grünen Fraktion des Kantonsrats ausgeschlossen, nachdem er Corona-Verschwörungstheorien verbreitet hatte.
Gegenüber dem «Landboten» behauptete er, der Bund würde jetzt «auf die Kinder losgehen». Das sei für ihn der ausschlaggebende Grund, den Anlass zu organisieren. (gin)