Rad-WM in Zürich – die verkehrstechnischen Auswirkungen
Wie lange bleiben die Strassen gesperrt?

Die Rad-WM in Zürich bringt ein Verkehrschaos mit sich: Strassen werden gesperrt, und eine Online-Zufahrtsbewilligung wird eingeführt. Vom 21. bis 29. September kämpfen 1300 Fahrer aus 75 Ländern um den Sieg. Zuschauer sollten alternative Verkehrsmittel nutzen.
Publiziert: 18.09.2024 um 18:22 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2024 um 17:20 Uhr
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Auch ohne Rad-WM ist es oft zäh in Zürich. Doch der Verkehr wird noch schlimmer in den nächsten Tagen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Rad-WM in Zürich sorgt für Verkehrsbeeinträchtigungen
  • Tram-Netz wird zweigeteilt, Zufahrtsbewilligung online erhältlich
  • 850'000 Zuschauer erwartet, 1300 Fahrer aus 75 Ländern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Die Rad-WM in Zürich wird verkehrstechnisch eine Herausforderung: Kanton und Stadt Zürich sperren Strassen und führen eine Online-Zufahrtsbewilligung ein, zudem kommt es in der Stadt Zürich zu einem zweigeteilten Tram-Netz. Eine Übersicht.

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Was für ein Event findet statt?

Im Kanton und in der Stadt Zürich findet vom 21. bis 29. September die Rad- und Para-Cycling-Strassen-WM statt. Es werden in neun Tagen 53 Rennen ausgetragen, an denen 1300 Fahrerinnen und Fahrer aus mehr als 75 Ländern teilnehmen. Nach den Olympischen Spielen und den Paralympics in Paris kommt es dabei zu vielen Revanchen.

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Wie sieht die WM-Strecke aus?

Alle Rennen enden am selben Ort – auf dem Utoquai beim Sechseläutenplatz in der Stadt Zürich. Bevor die Teilnehmenden durchs Ziel fahren, sind je nach Kategorie verschiedene Strecken im Kanton Zürich zu bewältigen. Gestartet wird dabei in Zürich, Zürich-Oerlikon, Gossau ZH, Uster und Winterthur.

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Wie lange bleiben die Strassen gesperrt?

Die Auswirkungen auf den Verkehr sind je nach WM-Tag unterschiedlich. Grundsätzlich ist das Befahren und Queren der Rennstrecken für den motorisierten Individualverkehr verboten. Die Strecken bleiben bis Rennschluss gesperrt, wobei spätestens ab 19 Uhr bis mindestens 5 Uhr in der Früh auf den Strassen jeweils der Normalbetrieb herrschen soll. Fussgängerinnen und Fussgänger sowie ihr Gefährt stossende Velofahrende können die Strecke in abgegitterten Abschnitten an speziellen Stellen queren, auf nicht abgegitterten Abschnitten ist dies mit der gebotenen Vorsicht möglich.

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Warum sprechen die Organisatoren von einem «zweigeteilten Anlass»?

In den ersten Tagen der Rad-WM fahren die Sportlerinnen und Sportler von Punkt A nach B beim Sechseläutenplatz. Die eigentliche Strecke ist zwar gesperrt, doch bleiben grundsätzlich alle Punkte rundherum im Kanton Zürich erreichbar. Von Mittwoch, 25. September, bis Sonntag, 29. September, legen die Sportlerinnen und Sportler aber Rundkurse zurück; einerseits den kleinen «Lakeside Circuit» rund ums Zürcher Seefeld am rechten Zürichseebecken, andererseits den grossen «City Circuit» von Zürich über Witikon, Binz (Maur), Zumikon und Küsnacht dem See entlang zurück nach Zürich. Die Gebiete innerhalb dieser Rundkurse sind tagsüber nur schwer erreichbar – beim «City Circuit» sind davon unter anderem die Spitalgebiete Zollikerberg und Hirslanden betroffen. «Die Anfahrt zu Gesundheitseinrichtungen bleibt gewährleistet. Notfälle haben jederzeit Priorität», heisst es auf der WM-Website.

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Wie ist die Zufahrt ins Innere des «City Circuit» geregelt?

Während die Radstrecke wie erwähnt für Fussgänger überquerbar bleibt, können Autos und Lieferwagen während des Renntags nicht von überall her ins Innere des «City Circuits» rein- oder von dort herausfahren. Das Gebiet Ost der Stadt Zürich wird einzig über die Forchautostrasse A52 erreichbar sein. Die Polizei wird bei der Kreuzung Zumikon/Itschnach einen Verkehrskontrollpunkt einrichten; für eine vereinfachte Zufahrt wird eine online erhältliche Zufahrtsbewilligung vorausgesetzt, alle anderen werden kontrolliert. Die betroffenen Gemeinden rechnen mit einem erheblichen Verkehrsrückstau auf der A52 sowie in Küsnacht und Zumikon. «Umfahren Sie das Gebiet grossräumig. Benutzen Sie, wenn möglich, alternative Verkehrsmittel», rät etwa der Küsnacher Gemeinderat.

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Fahren Züge, Busse und Trams?

Der öffentliche Verkehr rollt auch während der Rad-WM. Es kommt aber zu Einschränkungen und Umleitungen. Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) müssen insbesondere in der zweiten WM-Hälfte während des «City Circuits» ihr Angebot tagsüber zweiteilen; sie fahren einerseits auf dem Stadtgebiet, andererseits innerhalb des vom Verkehr abgetrennten Stadtgebiets Ost. In Winterthur fallen am Sonntag, 29. September, zwischenzeitlich bis auf eine Linie alle Busse aus. Auch auf dem weiteren Kantonsgebiet wird der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) einen Spezialfahrplan betreiben; es wird – je nach Renntag an verschiedenen Orten – zu Einschränkungen kommen. Die S-Bahn im Kanton Zürich werde aber während der ganzen Veranstaltung inklusive der Rad-Rennen gemäss Fahrplan verkehren, heisst es beim ZVV. «Um das erhöhte Reiseaufkommen zu bewältigen, wird das Platzangebot in S-Bahnen und Fernverkehrszügen punktuell erweitert.»

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Welche Folgen hat die Rad-WM?

Verschiedene Gewerbebetriebe kritisierten im Vorfeld der Rad-WM die Einschränkungen und befürchteten Mindereinnahmen. Auch einzelne Gemeinden zeigten sich mit den Folgen des Grossanlasses unzufrieden: So teilte der Gemeinderat von Maur in der vergangenen Woche mit, dass er davon ausgegangen sei, dass der Kanton die anfallenden Kosten übernehmen werde. Nun musste er einen unerwarteten Kredit von 90'000 Franken sprechen. Diese Ausgaben für Sold und Verpflegung von kommunaler Feuerwehr und Zivilschutz sowie das Kommunikations- und Signalisationsmaterial will der Gemeinderat nach der Rad-WM soweit als möglich von Kanton und Stadt Zürich oder vom Schweizer Radverband zurückfordern, kündigte er an.

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Wie gross ist das Interesse an der Rad-WM?

Die Organisatoren sprechen von einer «neuntägigen Sportgrossveranstaltung» und einem «Velofest für alle». Über die ganze Veranstaltungsdauer erwarten sie entlang der Strecken und in den Fanzonen 850'000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Rennen werden zudem weltweit übertragen. Über 300 Millionen Personen verfolgen die Wettkämpfe am Fernsehen.

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