Aufregung am Samstag im Zürcher Quartier Wollishofen: Ein nackter Mann tauchte plötzlich auf und ging in den Coop an der alten Kalchbühlstrasse. In seiner Hand hielt er ein Küchenmesser und fuchtelte wild damit herum. Er bedrohte die Mitarbeiter.
Als die Stadtpolizei ankam, hatte er das Geschäft bereits wieder verlassen, hielt aber weiter das Messer in der Hand, mit dem er immer wieder Bewegungen ausführte. «Der Mann machte einen stark verwirrten Eindruck, als ob er unter Drogeneinfluss war», sagt ein Leserreporter zu Blick, der sich zu dem Zeitpunkt vor dem Coop befand.
Pole wurde ins Spital gebracht
Der Mann wurde daraufhin von der Polizei aufgefordert, das Messer auf den Boden zu legen. Doch das tat er nicht. «Die Polizisten setzten daraufhin Reizstoff gegen den offensichtlich verwirrten Mann ein», teilte die Stadtpolizei Zürich nach dem Einsatz mit. Doch der Reizstoff zeigte keine Wirkung. Schliesslich kam eine Patrouille der Kantonspolizei Zürich dazu. Der Nackte konnte am Ende mit einem «Destabilisierungsgerät» überwältigt werden.
Laut Leserreporter setzte die Polizei einen Taser ein. Beim Messer-Mann handelt es sich um einen Polen (31). Er wurde ins Spital gebracht. Der genaue Hintergrund der Tat ist unklar. «Ein antisemitischer Hintergrund kann zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden», so die Stadtpolizei Zürich.
Erst am 2. März wurde ein Mitglied der jüdischen Gemeinde in Zürich niedergestochen. Ein islamistisch radikalisierter Jugendlicher (15) hatte den orthodoxen Juden (50) angegriffen und schwer verletzt. Selbst als der 50-Jährige am Boden lag, stach der Schweizer mit tunesischen Wurzeln zu. Nur, weil Passanten mutig dazwischen gingen, überlebte der Zürcher die Horror-Attacke.