Der Sicherheitsdirektor des Kantons Zürich, Mario Fehr (parteilos), informierte am Montagnachmittag an einer Medienkonferenz über die temporäre Nutzung der ehemaligen Polizei-Kaserne neben dem Zürcher Hauptbahnhof als Asylunterkunft. Betrieben wird sie von der Dienstleisterin ORS. Vorerst bis Ende Februar werden zusätzlich auch Zivilschutzleistende eingesetzt.
Man wolle nur so wenige Zivilschützer wie nötig einsetzen, weil sie ja während ihres Einsatzes am Arbeitsplatz fehlen würden, sagte Thomas Bär, der Leiter des Amts für Militär und Zivilschutz. Die meisten, die in den kommenden Wochen in der Unterkunft Dienst leisten würden, hätten sich auf Anfrage freiwillig für den Einsatz gemeldet.
Die meisten Zugewiesenen kamen aus der Ukraine
In der alten Kaserne sollen sowohl Einzelpersonen als auch Familien untergebracht werden. Eines der vier Stockwerke soll von unbegleiteten Minderjährigen bewohnt werden, die dort speziell betreut werden. Das Gebäude bietet Platz für bis zu 300 Personen.
«Wir haben 2022 über 15'000 Personen zugewiesen bekommen», sagte Fehr. Die meisten davon waren Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S: Der Kanton hat wegen der hohen Zahlen bereits mehrere temporäre Unterkünfte in Betrieb genommen.
Von den rund 13'000 Ukrainerinnen und Ukrainern, welche der Bund dem Kanton Zürich zugewiesen hatte, sind laut Fehr noch rund 11'000 im Kanton. Der Rest sei in der Zwischenzeit in die Ukraine zurückgekehrt.
Vorerst keine Ateliers
Die ehemalige Polizei-Kaserne, welche die Kantonspolizei bis zum Umzug in das neue Polizei- und Justizzentrum im vergangenen Jahr genutzt hat, bietet laut Fehr eine hervorragende Infrastruktur. Die früheren Büros werden zu Schlafräumen umgenutzt. Die meisten Zimmer bieten Platz für vier bis sechs Personen, einzelne auch für mehr.
Die Nutzung der alten Polizei-Kaserne ist befristet. Wie lange sie als Unterkunft genutzt wird, ist noch offen. Ursprünglich war geplant, die Räumlichkeiten als Ateliers zu vermieten. Daraus wird nun – zumindest vorerst – nichts. (SDA/noo)