Parkscheibe in Zürich minimal verrutscht – Paar ärgert sich über Bünzli-Busse
«Das ist pure Schikane!»

Ein Zürcher Ehepaar ärgert sich über eine aus seiner Sicht unverhältnismässige Parkbusse. Die Stadtpolizei Zürich erklärt, warum die Strafe berechtigt ist.
Publiziert: 15.04.2025 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2025 um 16:49 Uhr
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Der Zeiger der Parkscheibe stand nicht auf 10 Uhr. Das macht 40 Franken.
Foto: Blick-Leserreporter

Darum gehts

  • Frau erhält Parkbusse in Zürich, kritisiert Vorgehensweise als kleinlich und Schikane
  • Stadtpolizei verteidigt Busse, verweist auf korrekte Einstellung der Parkscheibe
  • 40 Franken Strafe für verrutschte Parkscheibe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

«Der Bussenwahn in Zürich nimmt jedes Jahr mehr und mehr zu und hat leider nichts mehr mit Recht und Ordnung zu tun. Ich hatte meine Parkkarte auf 10 Uhr gestellt, beim Hinlegen auf das Armaturenbrett ist die Parkkarte wahrscheinlich um 2 Millimeter verrutscht.» Mit diesen Worten meldet sich eine Leserreporterin am Montag bei Blick.

40 Franken musste sie dafür bezahlen, dass die Ankunftszeit beim Parkieren in der Caspar-Wüst-Strasse in Zürich nicht richtig eingestellt war. Um kurz nach 11 Uhr gab es die Busse. Fahrzeuge dürfen im Zürcher Stadtgebiet von Montag bis Samstag zwischen 8 und 11.30 Uhr sowie zwischen 13.30 und 18 Uhr für eine Stunde in der Blauen Zone parkiert werden. So liest man es auf der Webseite der Stadt.

«Pure Schikane»

«Das finde ich kleinlich», beschwert sie sich. «Zumal man sieht, dass der Zeiger deutlich näher bei 10 Uhr ist als bei 9.30 Uhr.» Sie wirft der Stadt Zürich vor, vorsätzlich nach Gründen zu suchen, um Bürger zu büssen. «Das ist pure Schikane und hat nichts mehr mit der Strassenverkehrsordnung zu tun.»

Nach Angaben der Leserreporterin zeigte die Dame, die die Busse ausstellte, überhaupt kein Verständnis, als sie protestierte. «Sie war respektlos und bissig mir gegenüber in einem überaus unfreundlichen und aggressiven Ton.» Die Leserreporterin, die mit einem Schweizer verheiratet ist, vermutet, dass die Tatsache, dass sie nur Englisch spricht, dies noch befeuert habe.

«Musste das wirklich sein?»

Ihr Mann empfindet die Busse ebenfalls als eine Zumutung. «Ich wünsche mir von der Stadt, dass man normalen Menschenverstand walten lässt.» Er wirft der Politesse vor, ihre Machtstellung ausgenutzt zu haben. «Man hat das Gefühl, sie hätte jemanden umgebracht. Musste das wirklich sein?», fragt er sich und schiebt nach: «Die Busse ist nicht verhältnismässig».

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Stadtpolizei-Sprecher Michael Walker erklärt die Rechtslage: «Der Pfeil muss immer auf den ersten Strich nach der Ankunftszeit gestellt werden. In dem beschriebenen Fall wurde die Parkzeit überschritten. Die Busse wurde nach 11 Uhr ausgestellt», ergänzt er. Wer eine solche Busse nicht akzeptieren wolle, müsse bei der Stadtpolizei Zürich eine Einsprache machen. Dies müsse allerdings geschehen, bevor die Busse bezahlt sei – zu spät für das Zürcher Paar. Selbst wenn sie die Einzahlung nicht getätigt hätten, wäre eine Einsprache wohl abgewiesen worden. Denn: Die Busse wurde nach 11 Uhr, nach der zulässigen Parkzeit von einer Stunde, ausgestellt. 

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