Darum gehts
- Autobahngebühren in verschiedenen Ländern: Vignetten, Mautgebühren und Telepass-System
- Digitale Vignetten in Österreich erst nach 14 Tagen gültig
- Schweizer Vignette kostet 40 Franken, österreichische Jahresvignette 103 Euro
Wer lieber mit dem Auto statt mit dem Zug reist, muss einiges beachten. Denn, Autofahren kostet nicht nur Benzin und je nach Verkehrssituation Nerven, sondern in den meisten Ländern kostet auch das Befahren der Autobahnen.
Alle, die in der Schweiz auf der Autobahn fahren, brauchen eine Vignette, und die kostet jährlich 40 Franken. Auch in Österreich ist vor Antritt der Fahrt auf der Autobahn eine Vignette zu kaufen. Allerdings gibt es hier, neben der Möglichkeit einer Jahresvignette für 103 Euro, auch die Möglichkeit, eine für zwei Monate, zehn Tage oder einen Tag zu kaufen. Die gibt es, gleich wie in der Schweiz, zum Aufkleben oder digital. Bei der digitalen Variante gibt es aber einen Haken.
Wienerin fährt sich Busse ein
Während die Vignette in der Schweiz immer vom 1. Dezember des vergangenen Jahres bis zum 31. Januar des Folgejahres gültig ist, gilt in Österreich bei digital gekauften Jahresvignetten und bei Zweimonatsvignetten eine Frist von 18 Tagen ab Kaufdatum. Erst dann sind diese Vignetten gültig. Wie «Heute» berichtet, wurde dies einer Wienerin zum Verhängnis. Sie fuhr sich eine Busse von 120 Euro ein.
Wer in Österreich online eine Jahresvignette kauft, hat laut EU-Recht die Möglichkeit, innert 14 Tage von dem Kauf zurückzutreten. Damit man aber in der Zeit den Dienst nicht nutzt und dann das Geld zurückbekommt, ist die Vignette auch erst nach Ablauf dieser Frist gültig. Die Frau ist zwei Tage zu früh über die Autobahn gefahren und erhielt aus diesem Grund die teure Benachrichtigung nach Hause geschickt. Eine online gekaufte Jahresvignette sofort zu aktivieren, ist nicht möglich.
Wenn man also zum Beispiel aus der Schweiz eine Fahrt nach Österreich plant, sollte man entweder nicht über die Autobahn fahren oder sich frühzeitig um die Beschaffung einer Vignette kümmern. Wie in Österreich gibt es auch in Frankreich und Italien Autobahnen oder Abschnitte, die nicht gebührenpflichtig sind.
Vignetten, Mautgebühren, Telepass
Ist die Schweizer Vignette gekauft, ist sie gültig. «Neben der Schweiz und Österreich verfügen auch Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Kosovo über obligatorische Vignetten», erklärt Marco Wölfli, Mediensprecher beim TCS. In Bulgarien gilt die Vignettenpflicht sogar für das ganze Strassennetz.
Während es auf den Autobahnen in Deutschland nicht nur geschwindigkeitstechnisch, sondern auch in Sachen Maut «Freie Fahrt» heisst, sieht es in den anderen Nachbarländern anders aus. In Italien und Frankreich zum Beispiel gilt das System Telepass. Hier muss man bei zu passierenden Mautstellen direkt bezahlen oder mit einem elektronischen Gerät, der sogenannten «Mautbox» bei den entsprechend signalisierten Stellen durchfahren.
Bei den Kontrollstellen wird das Gerät registriert und der Betrag Ende Monat der Kreditkarte belastet. Die Mautbox kann statt selber gekauft auch beim TCS gemietet werden. «Im Normalfall dauerte eine Lieferung nur wenige Tage, in den Sommerferien ist die Nachfrage aber hoch und es kann zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen», sagt Wölfli.