Immobilienbesitzer gibt Tipps für Anfänger
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«Man muss auch sparen»:Immobilienbesitzer gibt Tipps für Anfänger

Nigerianer Sean Ilogu geht in Video viral – Blick hat ihn getroffen
«Die Schweiz hat mich steinreich gemacht»

Ein Video von Sean Ilogu (47) ging viral und sorgte für mächtig Zündstoff. Der Nigerianer gibt darin an, in der Schweiz Immobilien im Wert von rund 100 Millionen Franken zu besitzen – und rief damit Fans und Neider auf den Plan. Blick hat den Unternehmer getroffen.
Publiziert: 07.09.2024 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2024 um 09:35 Uhr
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Sean Ilogu (47) hat Blick Auskunft über sein Immobilien-Portfolio gegeben.
Foto: Qendresa Llugiqi
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Qendresa LlugiqiReporterin News

Hier würde man zuletzt nach dem Domizil eines dutzendfachen Millionärs suchen: wenige Meter von der Autobahn A1 entfernt in Unterengstringen ZH, in einem etwas älteren Wohnhaus. Doch genau hier empfängt Sean Ilogu (47) Blick. Ilogu bewohnt die oberen zwei Etagen, das Untergeschoss hat er vermietet. Er bezeichnet das innen renovierte Objekt als «Hauptquartier»: «Von hier aus führe ich meine Geschäfte. Es ist die erste Immobilie, die ich in der Schweiz gekauft habe.»

Der Nigerianer ist in den vergangenen zwei Wochen viral gegangen. Dies nach einem Video über seine Erfolgsgeschichte mit dem nigerianischen Content Creator Steven Ndukwu, der erfolgreiche Afrikaner porträtiert. Der Zürcher Ilogu gibt darin gegenüber seinem Freund an, in der Schweiz Immobilien im Wert von rund 100 Millionen Franken in seinem Porfolio zu haben – und damit wohl der reichste Nigerianer im Land zu sein. Ilogu präzisiert gegenüber Blick: «Ich persönlich kenne in der Schweiz keinen Nigerianer oder schwarzen Mann, der ein grösseres Portfolio besitzt als ich. Was nicht heisst, dass es keinen gibt.»

Unterwegs im Brabus

Im viralen Video fährt Ilogu samt weisser Kappe und dunkler Sonnenbrille mit seinem schwarzen Mercedes G-Klasse Brabus im Wert von 423'000 Franken durch Zürich. Eine prunkvolle Uhr schmückt seinen Arm, während er drei seiner Immobilien ansteuert. So etwa ein pinkes Gebäude im «schweizerischen Beverly Hills» – wie Ilogu die Gemeinde Küsnacht ZH prestigevoll nennt. Oder er präsentiert seinen bisher grössten Deal: eine Wohnblock-Reihe in der Stadt Zürich mit 56 Wohnungen und 83 Einstellplätzen. Der eigentliche Gesamtwert: 56 Millionen Franken. Ilogu habe es geschafft, den Preis auf 45 Millionen runterzuhandeln. In den nächsten Wochen werde er zum neuen Eigentümer. Daneben besitze er noch weitere Immobilien.

Weiter präsentiert Ilogu seinen liebsten Wertgegenstand: einen 120 Jahre alten Spiegel. Laut Ilogu besteht dieser aus Gold. Er würde das Prunkstück für nichts auf der Welt verkaufen.

Fans und Zweifler

Das halbstündige Video hat inzwischen auf Youtube über 343'000 Views und über 1400 Kommentare. Es sorgt für mächtig Zündstoff. Viele feiern Ilogus Erfolg und geben an, selbst diesen Weg gehen zu wollen. Doch es gibt auch Zweifel: Für manche tönt seine Erfolgsstory zu schön, um wahr zu sein. Die Kritiker bringen den Immobilienunternehmer in Zusammenhang mit illegalen Geschäften, wie etwa Drogen oder Geldwäscherei. Manche Zuschauer machen sich über seine unspektakuläre Bleibe lustig. Andere bezeichnen Ilogu als Protzer.

Ilogu ist sich dessen bewusst. Er sagt: «Das sind alles Neider! Ich habe nichts mit illegalen Sachen am Hut.» Eigentlich stelle er sich nicht gerne zur Schau, doch er habe seinem Freund Steven Ndukwu einen Gefallen gemacht. «Ausserdem wollte ich anderen Mut machen und zeigen, dass es jeder schaffen kann.»

Schwierige Kindheit

Sein Vermögen habe sich der Inhaber der Einzelfirma Haus von Sean aus dem Nichts aufgebaut. Er sei in ärmlichen Verhältnissen in Nigeria aufgewachsen. «Meine Eltern – ein Motelbesitzer und eine Lehrerin – hatten Mühe, meine fünf Geschwister und mich über die Runden zu bringen.»

Worauf die Eltern Wert legten: Bildung und Religion. «Heute sind meine Geschwister und ich auf unterschiedlichen Gebieten erfolgreich», so Ilogu. Der katholische Glaube spiele jetzt noch eine wichtige Rolle in seinem Leben. «Wenn ich nicht weiterweiss – beispielsweise beim Geschäften – gehe ich in die Kirche. Dort sortiere ich meine Gedanken und bete um Kraft und Weisheit.»

Seine Geschwister und er hätten stets den amerikanischen Traum vor Augen gehabt – doch die USA schienen in weiter Ferne. «Also fokussierte ich mich auf Deutschland, das für einen Nigerianer eher erreichbar war.» Ilogu sei als IT-Student nach Deutschland gereist, habe rasch Deutsch gelernt. Neben dem Studium nahm er Hilfsjobs an – etwa in Hotels –, um seine Familie in der Heimat zu unterstützen. Über die Jahre etablierte er sich als IT-Experte und erhielt 2005 den deutschen Pass.

Auswandern in die Schweiz

2013 reiste Ilogu schliesslich in die Schweiz aus. Hier arbeitete er zunächst über Temporärbüros als IT-Berater, etwa für den Migros-Genossenschafts-Bund. 2019 kaufte er die Immobilie in Unterengstringen. 2023 erfolgte der Kauf in Küsnacht. Grundbuchauszüge bestätigen hier die Besitzverhältnisse. Deren Finanzierung kann Ilogu sowohl im Video als auch gegenüber Blick aufzeigen. Eine unabhängige Überprüfung ist jedoch nicht überall möglich.

Ilogu lebe heute seinen Schweizer Traum «im Finanz-Himmel der Welt», wie er sagt. «Ich habe mich erfolgreich hochgearbeitet – auch durch die Hilfe von anderen. Die Schweiz hat mich reich gemacht, steinreich.» Dankbar sagt er: «Merci, Schweiz!»

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