Nach einem Aufstand einiger Eltern hat die Primarschule in Pfäffikon einen schwulen Lehrer (40) gefeuert. Es ging um den Sexualkundeunterricht. Unter anderem soll er die Kinder dazu aufgefordert haben, zu masturbieren. Es gab viele Gespräche. Doch es nützte nichts. Der Pädagoge wurde gefeuert. Auch wenn die Anschuldigungen nicht stimmten, wie «Züriost» berichtete.
Zuerst hielt sich die Schulpflege bedeckt, brach aber dann doch ihr Schweigen. Und erklärte, dass der Lehrer entlassen wurde, habe nichts mit dem Druck der Eltern zu tun gehabt. Es gab vielschichtige Gründe. Ins Detail ging die Schulpflege aber nicht. Man wolle aber den Fall extern prüfen lassen.
Die Bildungsdirektorin Silvia Steiner (66) bezog sogar Stellung. Am Samstag versammelten sich über 300 Menschen in Pfäffikon, um gegen den Entscheid der Schulleitung zu demonstrieren. Darunter waren Eltern von Schülern des betroffenen Lehrers, solidarische Pfäffiker und Mitglieder verschiedener linker Parteien und Kollektive.
«Das bedeutet mir die Welt»
Dass sein Fall solche Wellen schlägt, berührt den gefeuerten Lehrer. Er habe viel Rückhalt erfahren. «Es entsteht ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man in einer solchen Situation spürt, dass man von Tausenden Menschen getragen wird», sagt der Pädagoge zum «Züriost». Und weiter: «Das bedeutet mir die Welt.»
Der Eklat habe nichts an seiner Einstellung zum Job als Lehrer verändert. Der 40-Jährige stellt klar: «Ich liebe meinen Beruf. Und diese Liebe lasse ich mir von niemandem kaputt machen.»
Die Schulpflege erklärte, dass der Fall untersucht werde, stellt aber gleichzeitig auch klar, dass es nicht allein um den Sexualkundeunterricht gegangen sei bei der Kündigung. Viel dazu sagen, möchte der gefeuerte Pädagoge nicht. «Ich sehe darin einmal mehr ein defensives und taktisches Vorgehen. Ich dagegen bin eine engagierte Person, die Probleme beim Namen nennt und Lösungen sucht, statt sie unter den Teppich zu kehren.» (jmh)