Kann eine 11'000-Franken-Kur Covid-Langzeitfolgen heilen?
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Zürcher Corona-Studie zeigt
Jeder Fünfte leidet monatelang unter Langzeitfolgen

Auch nach dem Überstehen einer Corona-Infektion fühlt sich jeder Fünfte der Befragten noch eingeschränkt. Die Betroffenen leiden unter Langzeitsymptomen – auch sechs Monate nach der Ansteckung. Das zeigt eine neue Studie der Uni Zürich.
Publiziert: 09.11.2020 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2021 um 10:38 Uhr
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Auch Monate nach der Corona-Infektion ist bei jedem Fünften noch nicht alles in Ordnung. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Ist eine Covid-19-Erkrankung erstmal überstanden, kann es nur noch bergauf gehen? Nicht ganz. Denn jeder Fünfte leidet nach einem halben Jahr immer noch an Langzeitfolgen. Das berichtet die «Basler Zeitung» über eine Corona-Studie der Uni Zürich.

Demnach wird immer noch unterschätzt, wie häufig vermeintlich Genesene noch an den Folgen der Infektion leiden. Die Uni Zürich will insgesamt 800 Personen befragen, die sich während der ersten Corona-Welle angesteckt haben.

Jeder Fünfte mit Langzeitsymptomen

Bisher wurden im Rahmen der Studie 105 Personen befragt. Und das Zwischenergebnis ist erschreckend: 22 Prozent der Infizierten haben immer noch – nach sechs Monaten – mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Befragt wurden Menschen mit asymptomatischen oder milden Verläufen, aber auch moderate und hospitalisierte Fälle.

Durchschnittlich dauerten die durch das Coronavirus ausgelösten Beschwerden bei den Befragten 20 Tage. Doch bei jedem Fünften dauerten sie über Monate an. «Die Beeinträchtigungen sind nicht bei allen Teilnehmern schwerwiegend», sagt Forscherin Tala Ballouz zur «Basler Zeitung».

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Immer noch Geschmacksverlust, Erschöpfung, Gelenkschmerz

Doch sie sagt auch: «Aber es geht den Betroffenen deutlich weniger gut als vor der Covid-Erkrankung.» Als Langzeitsymptome gelten insbesondere Erschöpfung, Müdigkeit, Geschmacksverlust und Gelenkschmerzen.

Das bestätigt die Zürcher Studie. Von den 23 Betroffenen, die sich auch nach einem halben Jahr nicht fit fühlten, waren sechs auffällig erschöpft und müde, zwei litten immer noch unter Geschmacksverlust und zwei weitere unter Gelenkschmerzen. 13 spezifizierten ihre Langzeitsymptome nicht.

Ältere tendieren eher zu «Long Covid»

Deutlich wurde auch, dass eher altere Menschen dazu tendieren, Langzeitsymptome zu entwickeln. Das Durchschnittsalter aller bisher Befragten liegt bei 43. Jene, die Langzeitfolgen haben, sind durchschnittlich 58. Ausserdem zeigt das Ergebnis, dass 35 Prozent der Langzeit-Erkrankten im vorangegangen Verlauf der Krankheit hospitalisiert wurden.

Die Zürcher Studie ist noch nicht abgeschlossen. Es sollen noch Hunderte Menschen zu «Long Covid», also den Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion, befragt werden. Ausserdem erklären die Forscher, dass ihre Werte etwas hoch liegen könnten, weil in der ersten Welle im Vergleich zu jetzt häufiger schwere Covid-19-Fälle getestet wurden. (euc)

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Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.

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