Noch 10 Tage bis zum Schnelltest
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Apotheken noch nicht bereit:So kommen Sie mit Geduld an einen Corona-Schnelltest

Obwohl sie ab heute erlaubt sind
Noch 10 Tage bis zum Schnelltest

Um die grosse Nachfrage nach Corona-Tests zu bewältigen, erlaubt der Bund den Apotheken, ab Montag Corona-Schnelltests anzubieten. Allerdings sind die Apotheken erst übernächste Woche bereit, wie BLICK weiss. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 02.11.2020 um 00:22 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 22:29 Uhr
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Die 600 Apotheken von insgesamt 1500 des Verbands Pharmasuisse, die den Antigen-Schnelltest anbieten, werden mit diesem Signet gekennzeichnet.
Foto: Zvg
Claudia Gnehm und Samuel Volken

Mehrere Wochen hat der Pharmakonzern Roche seine neuen Antigen-Schnelltests extra für die Schweiz reserviert. Letzte Woche kündigte der Bund endlich für heute Montag erste Tests in Apotheken an. Doch BLICK weiss, die Apotheken sind erst in ein, zwei Wochen bereit, den Roche-Test und den ebenfalls zugelassenen Schnelltest der US-Firma Abbott anzubieten. BLICK klärt auf.

1. Wo kann ich mich mit dem neuen Antigen-Schnelltest testen lassen?

Die ersten Apotheken, die die Corona-Schnelltests einsetzen können, befinden sich in den Kantonen Zürich und Schaffhausen. Es handelt sich um jene sieben, die seit letztem Monat bereits Abstriche für herkömmliche PCR-Tests machen. Doch am Sonntagabend erklärte einer der Apotheker, Lorenz Schmid aus Zürich, dem BLICK, dass man diese Woche noch nicht bereit sei. Gemäss Schmid können die Apotheken die Schnelltests frühestens in ein- bis eineinhalb Wochen einsetzen. Bis Ende Jahr sollen 600 Apotheken hierzulande Schnelltests machen können. Wenn Ihre Apotheke dann bereit ist, sehen Sie das an einem Signet mit gelbem Hintergrund.

2. Wieso dauert das so lange, bis ich schweizweit in Apotheken getestet werden kann?

Der Bund hat die Tests je nach Bevölkerungszahl an die Kantone geliefert. Doch laut Apotheker Schmid müssen die Kantone die Tests erst noch bewilligen. Hinzu kommt, dass die Apotheken, die bisher keine PCR-Tests machten, zuerst ihr Personal auf den Nasen-Rachen-Abstrich schulen müssen. Ebenso müssen die Apotheken ihre bestehenden Schutzkonzepte anpassen. Um den Schutz der Kunden und des Personals zu gewähren, werden manche Apotheken draussen ein Zelt aufstellen oder leer stehende Räumlichkeiten in der Nähe bereitstellen, wie der Apothekerverband Pharmasuisse sagt.

3. Was ist ein Nasen-Rachen-Abstrich?

Für den Schnelltest braucht es wie beim PCR-Test ein durch medizinisch geschultes Personal abgenommener Nasen-Rachen-Abstrich. Diese Methode gilt als am zuverlässigsten. Ein Stäbchen geht mindestens fünf Zentimeter in die Nase rein bis an die Rachenwand. Das ist unangenehm, kann einen Würgereiz hervorrufen, ist aber nicht schmerzhaft. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest kann das Ergebnis nach 15 Minuten abgelesen werden. Im Gegensatz zum PCR-Test braucht es keine Laboruntersuchung, die 24 bis 48 Stunden dauern kann.

4. Kann ich meine Quarantäne abkürzen, wenn ich negativ bin?

Nein, auch Personen ohne Symptome, die von der Covid-App alarmiert wurden, müssen ihre Quarantäne fortsetzen. Es besteht die Möglichkeit eines falschen negativen Resultats, auch weil das Virus in der Inkubationszeit nicht immer nachweisbar ist. Der PCR-Test gilt nach wie vor als der sensitivste Test.

5. Wie sicher ist der Schnelltest?

Gemäss einer ersten unabhängigen Schweizer Studie aus Genf liegt die Sensitivität der beiden zugelassenen Tests von Roche und Abbott bei 80 bis 89 Prozent. Laut Roche ist der Test zu 97 Prozent sicher.

6. Wo kann ich den Schnelltest dann sonst noch machen – zu Hause, beim Arzt?

Weil medizinisches Personal den Abstrich machen muss, ist der Antigen-Schnelltests kein Selbsttest. Von den insgesamt 50'000 Schnelltests, die täglich neu möglich sein sollen, sollten eigentlich auch etliche von Hausärzten durchgeführt werden. Doch die Ärztegesellschaft FMH rät ihren rund 40'000 Mitgliedern vom Test ab. Vorläufig sollten die Schnelltests noch nicht eingesetzt werden, weil erst eine einzige Studie vorliege, sagte ihr Präsident der «NZZ am Sonntag». Allerdings teilen nicht alle Ärzte die Meinung der FMH. Die Arztpraxen-Gruppe Medix aus Zürich empfahl gestern ihren 800 Ärzten, den Schnelltest einzusetzen und die Tests direkt bei Roche und Abbott zu bestellen.

7. Wer zahlt den Test?

Die Kosten für den Antigen-Schnelltest übernimmt der Bund. Im Internet werden die Tests unter der Hand für 10 bis 15 Franken angeboten.

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