Den wahrhaftigen «Fünfliber und das Weggli» am Gotthard hat zweifelsohne Tobias Fedier (22). Der junge Mann wohnt in Bristen UR im vergleichsweise ruhigen Maderanertal und arbeitet seit acht Jahren bei Brand Automobile AG in Silenen UR. Der Verkehr sei deutlich spürbar, sagt er: «Am Nachmittag zwischen 12 und 16 Uhr gibt es viel Betrieb auf der Strasse. Manchmal muss man länger warten, bis man auf die Gotthardstrasse einbiegen kann.»
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Doch das ist kein Problem für den Urner. Gelassen sagt er: «Verkehr ist Verkehr. Mich stört es nicht.» Kein Wunder, denn die vielen Autos im Reusstal sind sein täglich Brot. Fedier betreibt den Pannendienst. «Wir haben in den Sommermonaten dank des Durchgangsverkehrs definitiv mehr zu tun.» An einem «guten Tag» mit 10-15 Kilometern Stau muss er mit 60-70 Pannen rechnen. Im Winter, wenn nur die lokale Bevölkerung mit dem Auto unterwegs ist, hält sich die Arbeit in Grenzen.
«Entspannt bleiben»
Auch die Garage, in der Fedier arbeitet, ist während der Saison gut besucht: «Manche kommen vorbei, weil sie zu wenig Öl haben, oder lassen bei uns den Luftdruck machen.» In der politische Diskussion über den Ausweichverkehr hält sich Fedier zurück. «Ich wohne hier nicht an der Strasse, kann aber den Unmut nachvollziehen. Einmischen möchte ich mich aber nicht.» Schliesslich sei es eine öffentliche Strasse, sagt Fedier lapidar.
Sein Tipp für gestresste Ferienreisende im Stau: «Entspannt bleiben, irgendwann kommen alle durch.»