«Seit 30 Jahren wird die Deponie toleriert»
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Ärger wegen privater Müllhalde:«Seit 30 Jahren wird die Deponie toleriert»

Xavier Bagnoud aus Leytron VS ist in Sorge wegen privater Müllhalde
«Ich habe Angst um die Gesundheit meiner Tochter»

Das Grundstück von Fabrice P. in Leytron VS gleicht einer gewaltigen Müllkippe. Sein Nachbar fordert, dass die Abfälle entsorgt werden. Denn der Mann macht sich Sorgen um die Gesundheit seiner Kinder. Der Verursacher verspricht Besserung.
Publiziert: 29.05.2023 um 01:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2023 um 15:31 Uhr
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Xavier Bagnoud muss aufpassen, dass sich seine Tochter Anouk nicht beim Spielen am Müll verletzt.
Foto: Meul Martin (eum)
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Martin MeulReporter News

«Es ist eine Schande, wie es hier aussieht», sagt Xavier Bagnoud (55). Der fünffache Familienvater steht nahe bei seinem Haus in Leytron VS. Schon seine Mutter hat hier gewohnt. Das Haus liegt abgeschieden im Wald, wer herkommen will, muss über eine unbefestigte Schotterstrasse fahren. Den Winterdienst macht Bagnoud selbst. «Ich geniesse die Ruhe, die Nähe zur Natur, die ich hier habe», sagt der Önologe.

Allerdings ist das mit der Ruhe so eine Sache, denn für Bagnoud gibt es viel zu oft Grund für Ärger. Grund dafür ist das Grundstück seines Nachbarn Fabrice P.*. Dieses gleicht einer Mülldeponie. Holz, Metallabfälle, Kanister mit Öl, alte Autos und noch vieles mehr rottet vor sich hin. «Unfassbar, dass sowas in der heutigen Zeit noch möglich ist», sagt Bagnoud.

Seit Jahren ein Ärgernis

Was Xavier Bagnoud besonders nervt: Die Mülldeponie seines Nachbarn gibt es nicht erst seit gestern. «Das geht seit 30 Jahren so und niemand unternimmt etwas», sagt er, man spürt seinen Ärger. Bagnoud hat die Behörden schon mehrfach über die Zustände informiert, Fotos geschickt. Passiert sei nichts.

Dem Familienvater geht es nicht nur um hässliche Optik, die das Grundstück seines Nachbarn bietet. «Dort lagern Substanzen wie Öl, wie den Boden verseuchen können, wenn sie auslaufen», sagt er.

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«Unfassbar, dass sowas in der heutigen Zeit noch möglich ist»
Xavier Bagnoud (55)
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In allererster Linie geht es ihm aber um die Gesundheit seiner Kinder. Bagnoud zeigt auf seine 18 Monate alte Tochter Anouk. «Ich habe Angst um die Gesundheit meiner Tochter.» Das Kind könnte sich beim Spielen am Schrott verletzten oder sich etwas Giftiges in den Mund stecken.

Verfahren läuft

Xavier Bagnoud fordert, dass nun endlich die Behörden aktiv werden, die Räumung des Grundstücks durchsetzen. Tatsächlich ist die Walliser kantonale Baukommission mit dem Fall betraut. Man könne aufgrund des laufenden Verfahrens keine weiteren Auskünfte geben, heisst es auf Anfrage von Blick.

Der Gemeindepräsident von Leytron, Joseph Ramuz, verweist ebenfalls auf das laufende Verfahren. Allerdings sei die Räumung illegaler Deponien oftmals ein langwieriger und aufwendiger Prozess.

Christine Genolet-Leubin, die Chefin der Dienststelle für Umwelt, kann sich nicht zum konkreten Fall äussern. «Generell ist es aber nicht legal, Abfälle in der Natur zu lagern.» Allerdings müssen bestimmte Abfälle wie Reifen, Kanister, Altfahrzeuge auf einer wasserdichten Oberfläche und vor Witterungseinflüssen geschützt gelagert werden. «Ansonsten können sie eine Gefahr für die Umwelt darstellen», erklärt die oberste Walliser Umweltwächterin.

Nachbar will aufräumen

Fabrice P. zeigt sich unterdessen einsichtig. «Ich weiss, dass es auf meinem Grundstück nicht besonders schön aussieht», sagt er gegenüber Blick. Deshalb wolle er in naher Zukunft auch damit beginnen, den Müll ordnungsgemäss zu entsorgen. Unter anderem will er eine Lagerhalle bauen, P. hat ein entsprechendes Baugesuch eingereicht.

Für seinen Nachbarn Xavier Bagnoud hat P. allerdings auch noch ein paar markige Worte übrig. «Statt ständig mit dem Finger auf mich zu zeigen, soll dieser lieber für sich selbst schauen.» Der Önologe habe kein Recht, ständig sein Grundstück zu betreten. «Das ist Landfriedensbruch und verboten», so P. gegenüber Blick.

* Name geändert

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