Seit über einer Woche kämpfen Feuerwehrleute in Bitsch VS gegen den verheerenden Waldbrand, der auf dem Gemeindegebiet ausgebrochen ist. Nun reisen auch Feuerwehren aus anderen Kantonen an, um bei der Brandbekämpfung zu helfen.
Die Situation sei zwar stabil, erklärt Franz Mayr vom Gemeindeführungsstab auf Anfrage von Blick. Dennoch sei ausserkantonale Hilfe notwendig. «Dabei geht es aber ausschliesslich um die Ablöse der hiesigen Feuerwehrleute», sagt Mayr. «Die Feuerwehren aus der Region sind am Anschlag. Einige Personen sind bereits seit über einer Woche praktisch im Dauereinsatz und brauchen dringend eine Pause. Deswegen erhalten wir Unterstützung von anderen Feuerwehren.»
Feuerwehrleute bleiben tagweise
Bereits am Mittwoch treffe eine Gruppe von 20 Personen aus dem französischsprachigen Teil des Wallis ein. Am Donnerstag und Freitag folgen dann je 40 weitere Feuerwehrleute aus der Romandie, am Samstag und Sonntag noch einmal je 40 Personen aus weiteren Kantonen, auch aus der Deutschschweiz. «Diese bleiben tagweise oder übers Wochenende zur Unterstützung und reisen dann wieder nach Hause. Es ist also nicht so, dass wir das Aufgebot massiv erhöhen», sagt Mayr.
Die auswärtigen Feuerwehrleute würden bei der Bekämpfung der Glutnester von ortskundigen Personen begleitet, die das Gelände und die Gegebenheiten vor Ort kennen. Zusätzliches Material komme nicht zum Einsatz, die Feuerwehrleute arbeiten mit der bereits vorhandenen Ausrüstung.
Die grossen Brandherde konnte die Feuerwehr mittlerweile erfolgreich löschen. Noch immer gebe es allerdings zahlreiche Schwel- und Wurzelbrände sowie Glutnester in der Umgebung. Um diese bekämpfen zu können, fliege der mit einer Wärmebildkamera ausgerüstete Super Puma der Armee das Gebiet ab und suche nach Wärmequellen. Anschliessend würden die Feuerwehrleute die Wärmequellen aufsuchen und vor Ort, sofern nötig, bekämpfen.
«Das ist eine Sisyphusarbeit», erklärt Mayr. «Die Wärmequellen, die der Helikopter erfasst, können unterirdische Brände sein, die es zu bekämpfen gilt. Es kann sich allerdings auch um einen stark aufgewärmten Stein handeln, diesen Unterschied erkennt die Wärmebildkamera des Helikopters nicht.» Insgesamt seien noch rund 150 solcher Wärmequellen vorhanden, die von den Teams nun aufgesucht und allenfalls bekämpft werden, so Mayr.
Zeithorizont noch unklar
Mittlerweile habe man für die Feuerbekämpfung auf ein anderes System umgestellt. Eine Bekämpfung aus der Luft sei nicht mehr nötig. Stattdessen würden die Helikopter spezielle Löschsäcke direkt zu den Glutnestern transportieren und dort abstellen, damit die Feuerwehren am Boden das Wasser für die Löscharbeiten nutzen können. «Das ermöglicht einen präziseren Einsatz, das Wasser muss nicht mehr über grosse Flächen verteilt werden.» Derzeit seien drei solcher Spezial-Säcke im Einsatz, weitere sollen folgen.
Wie lange die Bekämpfung noch dauert, ist unklar. Mayr: «Es gibt noch viele Wärmequellen. Sollte es stark winden, könnte sich das Feuer auch plötzlich wieder ausbreiten. Das sind Faktoren, die wir nicht beeinflussen können. Derzeit können wir aber von einer stabilen Situation sprechen. Wir kommen gut voran.»
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