Täglich gehen neue Meldungen von Extremwetterereignissen durch die Nachrichten. Die Welt scheint gegen die Kraft der Natur zu kämpfen. Von immensen Waldbränden bis zu schweren Sturzfluten – das Wetter spielt derzeit verrückt. Blick zeigt das Ausmass der Wetterextreme auf.
Tausende Menschen auf Rhodos und Korfu evakuiert
In Griechenland, genauer gesagt auf den Inseln Rhodos, Korfu und Euböa, wüten aufgrund einer extremen Hitzewelle schwere Waldbrände. Auf Rhodos mussten 30'000 Touristen und Einheimische in Sicherheit gebracht werden. Sie wurden unter teils chaotischen Zuständen mit Bussen oder Booten evakuiert. Laut der Polizei vor Ort handelt es sich um die grösste Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gab.
Auf der beliebten Ferieninsel Korfu sind am Sonntag ebenfalls mehrere Brände ausgebrochen. 18 Orte und 2400 Menschen seien von den Evakuierungen betroffen, schreiben die griechischen Behörden. Mit einem Ende der Brände rechnet man vorerst nicht. Eine nächste Hitzewelle sei bereits im Anmarsch.
Kanada: Schlimmste Waldbrandsaison
Seit Anfang 2023 wurden in Kanada bereits mehr als 4000 Waldbrände registriert. Sie zerstörten die Lebensgrundlage unzähliger Bauern. Besonders stark betroffen: die Wälder in der Provinz British Columbia. Das Canadian Interagency Forest Fire Centre erklärte im Juni 2023, die Waldbrandsaison 2023 sei die schlimmste in der Geschichte Kanadas. Stand 15. Juli 2023 ist eine Fläche von rund zehn Millionen Hektaren (so gross wie Kroatien) verbrannt – und die Brände reissen nicht ab.
Es wird lange dauern, bis sich die Natur wieder erholt hat. Die Behörden erwarten verheerende Langzeitfolgen: Tiere finden nicht mehr genug Nahrung, Lebensgrundlagen werden zerstört.
Während in weiten Teilen Kanadas noch immer heftige Waldbrände wüten, haben ungewöhnlich starke Regenfälle im Südosten des Landes am Freitag Überschwemmungen ausgelöst. Häuser, Brücken und Strassen wurden von den Fluten beschädigt. Vier Menschen, darunter zwei Kinder, galten am Samstag als vermisst.
Mehr extreme Wetterereignisse
Bei Bitsch VS brennt der Hang
Aufgrund anhaltender Trockenheit konnte sich auch in der Schweiz ein Waldbrand an einem Hang oberhalb von Bitsch im Kanton Wallis ausbreiten. Die Lage sei laut der Einsatzleitung der Feuerwehr zwar stabil, jedoch existieren immer noch viele Glutnester, die aufgrund des Windes immer wieder aufflammen. Der Waldbrand war letzten Montagabend ausgebrochen.
Wetterextreme in Italien
Aus Palermo, Sizilien, meldete der Wetterdienst am Wochenende 40 Grad. Etwa 20 Brandherde lodern aktuell auf der Mittelmeerinsel. Betroffen davon ist auch die Hauptstadt Palermo. In den nächsten Tagen werden sogar Temperaturen bis an die 50 Grad erwartet.
Norditalien wiederum wird von schweren Unwettern heimgesucht. 14 Personen sind in der Nacht auf Sonntag in der Adria-Provinz Ravenna verletzt worden. Zwei Personen sassen in einem Auto, das von einem umfallenden Baum getroffen wurde. Sie wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Auf einem Video waren Badegäste zu sehen, die in Lido di Classe bei Ravenna in Massen vom Strand flohen. In gewissen Ortschaften fiel der Strom aus und Hagelkörner so gross wie Tennisbälle zerstörten die Ernten der Bauern.
In der Stadt Seregno in der Lombardei folgten auf das Unwetter Bilder von Eismassen, die durch die Strassen flossen.
Leichte Entspannung in Spanien
Auf der kanarischen Insel La Palma konnte ein grosser Waldbrand, der im Juli mehrere Tage wütete, mittlerweile eingedämmt werden. Spanien verzeichnete letzte Woche eine extreme Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad. Diese Woche sollen die Temperaturen laut dem nationalen Wetterdienst Aemat wieder etwas sinken und leichte Entspannung bringen. (ene)