Seit Montagabend wütet oberhalb von Bitsch VS auf 100 Hektar ein Waldbrand. Auch am Dienstag sind die Rauchwolken noch gewaltig und die lodernden Flammen drohen, sich auszubreiten.
Das Aufgebot vor Ort ist enorm: Laut der Kantonspolizei Wallis sind rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie alle arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Flammen gelöscht werden.
Neben Helis der Air Zermatt und der Air-Glacier sind auch drei Super Pumas vor Ort. Insgesamt seien zwei einmotorige Maschinen und fünf Grosshelikopter an den Löscharbeiten beteiligt.
Der Super Puma der Schweizer Armee
Die Aufregung war gross, als am Montagabend ein Super Puma der Schweizer Armee beim Löschen des Brands in Bitsch mithalf. Am Dienstag sind gar zwei Super Pumas der Armee vor Ort.
Der Transporthelikopter, der über eine Länge von 18,7, eine Höhe von 4,87 und eine Breite von 3,36 Meter verfügt, hat es nämlich in sich: Der Turbo-Heli erreicht nicht nur eine Geschwindigkeit von 278 Kilometer pro Stunde, sondern kann auch bis zu einer Höhe von 5600 Meter über Meer eingesetzt werden.
Zudem kann der Grosshelikopter bis zu 2500 Liter im sogenannten «Bambi Bucket» transportieren. «Damit gehört er in der Schweiz zu den Helis, die am meisten Wasser transportieren können», sagt Stefan Hofer, Sprecher der Schweizer Armee, zu Blick. Geflogen werden könne der Super Puma von Piloten, die über eine entsprechende Zusatzausbildung verfügen, um Brände zu löschen. «Bei den aktuellen Flügen in Bitsch sind zwei Piloten sowie ein Brandbekämpfungsspezialist, der die Piloten unterstützt, an Bord.»
Dass Super Pumas der Armee bei lokalen Ereignissen wie in Bitsch zum Einsatz kommen, sei jedoch nicht immer gegeben. «Die Armee arbeitet subsidiär und kommt nur zum Einsatz, wenn die zivilen Mittel nicht ausreichen», so Hofer. Neben den beiden Super Pumas der Armee ist laut der Einsatzleitung auch einer der Schwyzer Firma Lions Air vor Ort.
Der Kaman K-Max K-1200
Doch nicht nur die Super Pumas, sondern auch zwei Rotex-Maschinen des Typs Kaman K-Max 1200 sind an den Löscharbeiten in Bitsch beteiligt. Da der K-Max ausschliesslich für Lastentransporte konzipiert wurde, ist er einer der wenigen Helikoptertypen, dessen Zuladung grösser ist als sein Eigengewicht. So beträgt sein Leergewicht 2300 Kilogramm, heben kann er aber bis zu 2722 Kilogramm.
Mit einer Länge von 15,85 und einer Höhe von 4,14 Meter kann der K-Max als kleinere Version des Super Pumas bezeichnet werden. Entwickelt und hergestellt wird der Heli, dessen Besatzung nur aus einem Piloten besteht, von der amerikanischen Firma Kaman Aerospace.
Eurocopter AS350 Écureuil
Neben den fünf Grosshelikoptern kämpfen auch zwei einmotorige Maschinen gegen die Flammen in Bitsch. Dabei handelt es sich um den sogenannten Eurocopter AS350 Écureuil (zu Deutsch: Eichhörnchen). «Davon ist eine von der Air Zermatt und die andere von Helibernina», sagt Bruno Kalbermatten, Sprecher der Air Zermatt, zu Blick.
Beim Écureuil handelt es sich um einen leichten Mehrzweckhelikopter mit einem Triebwerk. Wie beim K-Max ist auch in diesem Heli nur Platz für einen Piloten. Mit einer Länge von 12,94 und einer Höhe von 3,34 Meter ist der Eurocopter der kleinste Heli, der im Wallis im Einsatz ist. Trotzdem ist die Maschine nicht zu unterschätzen: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 287 Kilometer pro Stunde hängt der AS350 gar den Super Puma ab.
Trotz des enormen Aufgebotes ist die Lage in Bitsch auch am Dienstagnachmittag noch nicht unter Kontrolle. «Der Wind hat die Feuer wieder entfacht. Solange es Glutnester hat, kann es wieder neue Brandherde geben», erklärte Einsatzleiter Mario Schaller am Dienstag gegenüber den Medien. Zudem bestehe auch die Gefahr, dass die Flammen auf weitere Wälder übergreifen.