Mit dem grossflächigen Waldbrand in Bitsch VS ist auch der jahrelange Zwist zwischen den beiden Luftrettungsorganisationen Air Zermatt und der Rega neu entbrannt. Monatelang lieferten sich die beiden Organisationen einen Streit um das Mandat im Kanton Wallis.
Hintergrund: Die Air Zermatt, die in der Region jahrelang das Monopol für die Luftrettung innehatte, wollte der Rega auf keinen Fall ein Stück vom Kuchen abgeben. Im November 2022 verkündete die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) schliesslich: Die Luftrettung im Wallis bleibt Sache von Air Zermatt und Air-Glaciers, die indes fusioniert haben.
Jetzt flammt der Zoff zwischen den Luftrettungsorganisationen erneut auf. Auslöser sind die Aussagen von Philipp Perren (64), Präsident von Air Zermatt, der mit seiner Kritik zum Armeeeinsatz in Bitsch schweizweit für Schlagzeilen gesorgt hat. Perren hatte am Dienstag bemängelt, dass die Armee nur zum Einsatz gekommen sei, um Kosten zu sparen.
«Rega nimmt Aussagen mit Verwunderung zur Kenntnis»
Konfrontiert mit den Äusserungen von Perren, schreibt die Rega auf Anfrage von Blick: «Die Rega hat diese Aussagen mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Wenn Leib und Leben bedroht sind, wie beispielsweise bei der Katastrophenbekämpfung oder bei Rettungseinsätzen, geht es darum, die effektivsten Mittel in grösstmöglicher Anzahl einzusetzen.»
Einer der Vorwürfe nach Perrens Statement: Er handle inmitten einer Katastrophe geldgierig. Die Rega geht darauf nicht näher ein, Mediensprecher Adrian Schindler schreibt aber: «Regionalpolitische oder finanzielle Interessen dürften dabei keine Rolle spielen.»
In ihrem Statement geht die Rega zudem auf die Gemeinnützigkeit ihrer Stiftung ein, die es ihr erlaube, «das Wohl der Schweizer Bevölkerung ins Zentrum ihres Tuns zu stellen». Dabei betont die Rega: «Sie tut dies unabhängig finanzieller Interessen.»
Zum Schluss ihres Statements lässt es sich die Rega nicht nehmen, auch gegen die KWRO zu schiessen. Auch mit Blick auf die Vergabe der Luftrettung im Kanton Wallis sei Unterstützung von aussen abgelehnt worden. Die Rega habe der KWRO «kostenlos und ergänzend zu den lokalen Luftrettungsorganisationen» ihren Rettungshelikopter in Sion zur Verfügung gestellt – trotzdem wolle die KWRO die Rega nicht aufbieten. Dagegen habe man sich im Sinne der Patienten gewehrt. «Der Ball liegt jetzt beim Kanton», so die Rega.
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