Kinder kreischen, Velofahrer radeln über das gigantische Gelände, zwischendurch wuseln Erwachsene und Helfer. Seit Sonntag ist das Bundeslager 2022 der Pfadi offiziell eröffnet. 30'000 Kinder und Jugendliche machen das Goms im Wallis unsicher, bis am 6. August herrscht Hochbetrieb. «Es ist unglaublich toll, dass es jetzt endlich losgeht. Vor sieben Jahren haben wir die ersten Gespräche geführt – und nun ist es Realität. Das macht richtig Freude», sagt Philippe Moser (49), Präsident der Pfadibewegung Schweiz.
Das Bula findet etwa alle 14 Jahre statt. Um alle Kinder und Helfer zu beherbergen, braucht es ein riesiges Gelände. Alleine das Zeltgelände ist so gross wie 170 Fussballfelder. «Dass das Lager so riesig ist, hätten wir auch nicht gedacht. Es ist gigantisch», sagen Nylon (12) und Räv (12) von der Pfadi Pulacha aus Bülach ZH.
Tonnenweise Essen
Bula-Sprecherin Annika Scheuber sagt, das Lager sei eine «riesige Herausforderung». Bislang habe alles geklappt. «Momentan läuft alles so, wie wir es geplant haben. Der Betrieb läuft sehr koordiniert.»
Auch die Logistik ist eine Herausforderung. So wurde temporär der grösste Kühlschrank der Schweiz im Wallis errichtet, um die leeren Mägen zu füllen. Insgesamt 54 Tonnen Brot, 19 Tonnen Teigwaren, 15 Tonnen Reis, 41'000 Eisbergsalate, rund 19'000 Salatgurken, 14 Tonnen Rüebli, 19'000 Liter Tomatensauce und 7,5 Tonnen Apfelmus stehen unter anderem bereit.
Um den Einkauf zu vereinfachen, konnten die rund 800 Pfadiabteilungen im Voraus aus jeweils zwei Menüvorschlägen auswählen. Zwei Mal am Tag kann jede Abteilung die Nahrungsmittel abholen, gekocht wird dann direkt bei den jeweiligen Zelten.
Eigener Radiosender
Neben Lebensmittelläden wurde auch ein eigenes Pfadispital aufgebaut. Bis zu 800 Kinder können darin täglich versorgt werden, sagt der ärztliche Leiter Christian Stolz. «Wir haben zwei Sanitätskompanien vor Ort, die uns helfen, die Patienten zu betreuen», sagt Stolz. Auch für grössere Unfälle sei das Spital vorbereitet. «Wir haben einen Unfall- und einen Handchirurgen vor Ort, die auch tiefere Eingriffe vornehmen können.»
Zudem gibts für das Bula sogar einen eigenen Radiosender. «Wir machen dabei sehr viel live und spontan, alle dürfen bei uns vorbeischauen», sagt Radio-Moderator Philipp Steck alias Scattle (28). Das Radiostudio ist schon am ersten Tag sehr gut besucht.
Duschen nur hie und da
Das Bula findet wegen der aktuellen Hitzeperiode unter besonderen Voraussetzungen statt. Die sonst üblichen Lagerfeuer fallen praktisch komplett aus. Wegen der Trockenheit darf nur gefeuert werden, wenn die sonstigen Kochmöglichkeiten nicht ausreichen. So will es der Kanton. Zudem darf wegen der Wasserknappheit nur alle zwei Tage geduscht werden – und jeder hat nur drei Minuten Zeit, um nass zu werden, sich einzuseifen und dann wieder abzuwaschen.
Die Pfadis dürfte es kaum stören, dass sie wenig duschen können. Viel eher geniessen sie die Zeit mit den Freunden. Den ganzen Tag herrscht emsiger Betrieb, erzählt Räv. «Und am Abend», sagt der Zwölfjährige mit einem Grinsen, «hocken wir bis Mitternacht im Zelt, obwohl um 22 Uhr Nachtruhe wär.»
Ausnahmezustand im Wallis also. Auch bei den Pfadis selbst.
Die gigantischen Lager-Dimensionen stellen Blick-Reporterin Luisa Ita (27) auf die Probe. Sie verbringt die ganze Woche auf dem Gelände im Goms. Nicht nur die grossen Distanzen sind für sie eine Herausforderung – zum ersten Mal seit Jahren muss sie wieder ein Zelt aufstellen. «Das war mein erstes Zelt, das ich ganz alleine aufgebaut habe», sagt sie. «Ich bin eine blutige Camping-Anfängerin.» Das Produktversprechen, dass das Wurfzelt in zwei Sekunden aufgestellt sei, konnte zwar nicht gehalten werden – geschafft hat sie es aber trotzdem. Was Pfadi-Neuling Luisa Ita sonst noch am Bundeslager erlebt, lesen Sie täglich auf Blick.ch und im Blick.
Die gigantischen Lager-Dimensionen stellen Blick-Reporterin Luisa Ita (27) auf die Probe. Sie verbringt die ganze Woche auf dem Gelände im Goms. Nicht nur die grossen Distanzen sind für sie eine Herausforderung – zum ersten Mal seit Jahren muss sie wieder ein Zelt aufstellen. «Das war mein erstes Zelt, das ich ganz alleine aufgebaut habe», sagt sie. «Ich bin eine blutige Camping-Anfängerin.» Das Produktversprechen, dass das Wurfzelt in zwei Sekunden aufgestellt sei, konnte zwar nicht gehalten werden – geschafft hat sie es aber trotzdem. Was Pfadi-Neuling Luisa Ita sonst noch am Bundeslager erlebt, lesen Sie täglich auf Blick.ch und im Blick.