Die Generation Z – das sind alle jungen Menschen, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt kamen – kommt bei den Älteren oft nicht gut weg: Sie sei verwöhnt, verweichlicht und faul. Ihre Freizeit verplempere sie auf den sozialen Medien, wo sie sich neben dem Posten von Selfies vor allem ihrer Konsumsucht hingebe.
Eine Generation also, die in den Augen der Älteren quasi wertfrei lebt. Die 30'000 Kinder und Jugendlichen, die sich gestern in Goms VS zum Pfadi-Bundeslager (Bula) eingefunden haben, zeichnen jedoch ein anderes Bild: Zwei Wochen schlafen sie dort in Zelten, springen nur einmal die Woche unter die Dusche, um Wasser zu sparen, kochen gemeinsam, erleben Abenteuer in der Natur und meistern aufregende Herausforderungen wie die Namenstaufe. Das Miteinander der 8- bis 18-Jährigen sowie der älteren Betreuer und Betreuerinnen ist dabei stark von den Grundwerten der Pfadigemeinschaft geprägt: Sich gegenseitig unter die Arme greifen, Freundschaften aufbauen, Schwierigkeiten überwinden sowie die Natur und sein Umfeld achten und respektieren.
Diese Werte sind den jungen Menschen wichtiger denn je, wie die Teilnehmerzahlen zeigen. Denn das Bula 2022 ist das grösste, das je stattgefunden hat. Auch die Mitgliederzahlen der Pfadi Schweiz steigen seit 2015 stetig, dieses Jahr auf über 50'000. Die Pfadis senden damit eine klare Botschaft an die Kritiker ihrer Generation: Ihr unterschätzt uns – und zwar gewaltig!