Hier ist Privatsphäre das oberste Gebot
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Blick-Reportage aus Cologny GE:Hier ist Privatsphäre das oberste Gebot

Putin-Geliebte soll in Genfer Villen-Vorort gelebt haben – Im Dorf kannte man die Dame nicht, Anwohner Bernard Chauvin (69) zu Blick:
«Die Leute hier sind sehr zurückhaltend und verschlossen»

Über längere Zeit soll die Putin-Geliebte Alina Kabajewa (38) in der Schweiz gelebt haben: Unter anderem im Genfer Vorort Cologny, wo viele Promis daheim sind. Blick stattet der reichen Gemeinde einen Besuch ab, doch hier kennt niemand die Geliebte!
Publiziert: 27.04.2022 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2022 um 14:33 Uhr
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Wladimir Putin soll mehrere Kinder mit Alina Kabajewa haben. Die angebliche Putin-Geliebte soll «über eine längere Zeit» in der Schweiz, unter anderem in Cologny GE gelebt haben.
Foto: DUKAS
Luisa Ita

Prunkvolle Villen, versteckt hinter meterhohen Zäunen und überwacht von mehreren Kameras: So leben die Leute hier in Cologny GE. Der Genfer Nobel-Vorort ist das Daheim von vielen Schönen und Reichen, von Unternehmern und Promis. Am Dienstag machte das US-Medium «Wall Street Journal» publik, dass auch die angebliche Geliebte von Wladimir Putin (69) einst dort gelebt haben soll.

Alina Kabajewa (38) soll «über längere Zeit» in der Schweiz geweilt haben: Zunächst in Lugano TI, später dann eben in einer Villa in Cologny. In welchem Anwesen sie zuhause war, ist allerdings unbekannt: Es soll jedoch über einen Helikopter-Landeplatz verfügt haben und von hohen Mauern abgeschirmt worden sein. Unterdessen soll Kabajewa die Schweiz wieder verlassen haben.

Im Dorf wurde die Putin-Geliebte nie gesichtet

Die Schweizer Behörden gaben sich in diesem Zusammenhang wortkarg. Vom Justizdepartement (EJPD) hiess es auf Anfrage lediglich: «Das EJPD hat keinen Hinweis auf die Präsenz dieser Person in der Schweiz.» Klar ist: Vor Ausbruch des Krieges war ein Aufenthalt in der Schweiz unproblematisch, seit dem Angriff auf die Ukraine ist dies – je nach Fall – anders.

Blick besuchte am Dienstag nach Bekanntwerden dieser Info die noble Ortschaft und sprach mit Anwohnern. Aber: Auch im Villen-Vorort weiss niemand, wo die Putin-Geliebte gewohnt haben könnte – gesehen haben will sie niemand.

Heli-Port ist «nichts Aussergewöhnliches»

«Wir wissen nicht, wo die Frau gelebt hat», meint ein Mann im Gespräch mit Blick. «Ein Helikopter-Landeplatz ist hier nichts Aussergewöhnliches, daher hilft diese Information auch nicht weiter.» Ausserdem gebe es viele Anwesen mit hohen Mauern, auch das helfe nicht.

Der pensionierte französische Pharma-Unternehmer Bernard Chauvin (69) lebt seit vielen Jahren in Cologny und sagt: «Die Leute hier sind sehr zurückhaltend und verschlossen, ich kenne beispielsweise meine Nachbarn nicht.» Er spaziert mit Blick ein paar Meter durch die sehr gepflegten Strassen der reichen Gemeinde und zeigt auf eine Villa, die eine enorm lange Einfahrt hat: «Dieses Anwesen gehört Robbie Williams. Hier ist sogar noch ein Pferdestall, der auch dazu gehört.»

Robbie Williams in Cologny angetroffen

Auch eine andere Anwohnerin erzählt, im Dorf treffe man viele bekannte Menschen an: «Aber das ist man sich hier gewohnt und man verhält sich sehr diskret.» Robbie Williams habe die Hundehalterin beispielsweise mal beim Spazieren mit ihren Hunden angetroffen. Wo die junge Geliebte vom russischen Herrscher gelebt haben könnte, weiss jedoch auch die gut vernetzte Genferin nicht. Sie meint nur: «Bislang habe ich nichts gehört, aber das wird sich vielleicht dann schon noch herumsprechen.» Es gebe jedoch viele Russen hier.

Einer davon ist Gennadi Nikolajewitsch Timtschenko (69): Der russisch-finnische Oligarch, Rohstoffhändler und Putin-Freund war Ende 2020 gemäss der «Bilanz» 12 bis 13 Milliarden Franken schwer. Bei seinem Anwesen meldete sich über die Freisprechanlage der 18-Millionen-Villa – angeblich mit unterirdischem Tennis-Platz – am Dienstag jedoch lediglich ein wortkarger Concierge. Auskünfte oder gar ein Gespräch mit dem Putin-Vertrauten gab es nicht.

Alles nur ein Fake?

Woher die US-amerikanische Zeitung die Information über den temporären Wohnsitz der angeblichen Putin-Gefährtin her hat, wird aus dem Artikel nicht klar – der einstige Chef des Schweizer Nachrichtendienstes warnte daher, die Information mit Vorsicht zu geniessen: Womöglich könnte es auch eine Fake News sein.

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