Putins Geliebte Alina Kabajewa in der Schweiz
«Die Schweizer Behörden wussten davon»

Jahrelang soll Putins Geliebte Alina Kabajewa in der Schweiz gelebt haben. Auch wenn sich der Bund sehr zurückhaltend gibt: Die Schweizer Behörden seien im Bild gewesen, sagt Ex-Nachrichtendienstchef Peter Regli.
Publiziert: 26.04.2022 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2022 um 07:38 Uhr
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Die Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Alina Kabajewa, soll sich jahrelang in der Schweiz aufgehalten haben.
Foto: TASS via Getty Images

Wladimir Putins (69) angebliche Geliebte, Alina Kabajewa (38), soll sich zu einem früheren Zeitpunkt über «über längere Zeit» in der Schweiz aufgehalten haben. Das berichtete das US-Medium «Wall Street Journal» am Dienstag unter Berufung auf amerikanische und europäische «Sicherheitskreise».

Die Schweizer Behörden hingegen geben sich wortkarg: Das Justizdepartement (EJPD) von Bundesrätin Karin Keller-Sutter (58) teilt auf Anfrage von Blick mit: «Das EJPD hat keinen Hinweis auf die Präsenz dieser Person in der Schweiz» – man habe die entsprechenden Abklärungen getroffen. Weiterführende Angaben könne man aus «Gründen des Datenschutzes» nicht machen.

Ex-Geheimdienstchef: Die Schweiz wusste es

Kabajewa soll zunächst in Lugano TI und dann in Cologny, einem Villenvorort von Genf, gelebt haben. Abgeschirmt von hohen Mauern und versehen mit einem Helikopterlandeplatz, auf dem immer wieder Kreml-Mitarbeiter gelandet seien. Wann Putins Geliebte die Schweiz verlassen habe, sei nicht klar.

Auch wenn das EJPD sehr zurückhaltend kommuniziert: Kabajewa dürfte – als sogenannte politisch exponierte Person – auch im Visier der hiesigen Behörden gewesen sein. «Wenn Frau Kabajewa sich in der Schweiz aufhält oder aufhielt, dann wissen das der Nachrichtendienst des Bundes, das Bundesamt für Polizei und Justizministerin Keller-Sutter», sagt Peter Regli (77), ehemaliger Chef des Schweizer Nachrichtendienstes. Doch Diskretion sei oberstes Gebot: «Sie werden das nicht öffentlich machen.»

Allerdings ist Regli auch nicht bereit, den US-Informationen einfach so zu glauben. «Man täte gut daran, die Informationen der US-Behörden genau zu prüfen», sagt er. «Fake News sind wir uns ja mittlerweile gewöhnt, da sollte man vorsichtig bleiben.»

Keine Sanktionen aus Angst vor Putins Rache?

Klar hingegen ist: Vor Ausbruch des Krieges war ein Aufenthalt in der Schweiz juristisch und auch politisch unproblematisch. Seit dem Angriff auf die Ukraine ist das anders. Zwar ist Kabajewa derzeit nicht von Sanktionen betroffen – und das, obwohl sie Verwaltungsratspräsidentin des kremltreuen Medienimperiums NMG ist. Laut «Wall Street Journal» fürchten sich aber sogar die US-Behörden vor einer Sanktionierung, weil Putin «aggressiv reagieren» könnte.

Für Ex-Nachrichtendienstchef Regli ist: das unverständlich: «Dass die US-Behörden sagen, Frau Kabajewa stünde nicht auf der Sanktionsliste, weil man Putin nicht erzürnen will, dann ist das Unsinn.» Jetzt sei es sicher nicht mehr angebracht, grosse Rücksicht auf Putin zu nehmen – im Gegenteil. Allerdings ist er skeptisch, wie sinnvoll Sanktionen gegen die Putin-Geliebte wären: «Selbst wenn Frau Kabajewa die Partnerin des russischen Präsidenten sein sollte: Sie wird keinen Einfluss auf ihn haben. Nur Wladimir Putin hat Einfluss auf Wladimir Putin.» (sf)

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