Teure Uhren, ein eigenes Appartement in Paris, Skiferien in Österreich. Während Russlands Präsident Wladimir Putin (69) weiterhin gegen den Westen schiesst, lassen es sich die Söhne und Töchter der russischen Oligarchen in Europa richtig gut gehen. Und auch die Oligarchen selbst sind von Westeuropa nicht abgeneigt.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow etwa schlägt in seinen Pressekonferenzen jeden Tag scharfe Töne gegen den Westen an. Was Peskow verschweigt: Mindestens zwei seiner Kinder sind in Westeuropa aufgewachsen. Auch ihre Ausbildung haben sie im Westen genossen, bevor sie als Erwachsene nach Moskau zurückkehrten, wie CNN berichtet.
600'000-Dollar-Uhr und Mega-Yacht
Peskows Tochter Jelisaweta Peskowa (24) etwa besuchte in Paris eine Privatschule. Die jährliche Schulgebühr beträgt laut Recherchen von CNN über 40'000 Dollar. Dafür sind ausserschulische Aktivitäten wie etwa Flugstunden im Preis inbegriffen. Nach der Schule machte Jelisaweta ein Praktikum bei Louis Vuitton und sogar beim Europäischen Parlament.
Russlands bekanntester Oppositioneller Alexej Nawalny (45) enthüllte, dass Jelisaweta gemeinsam mit ihrer Mutter ein 2-Millionen-Dollar Appartement in einer der teuersten Gegenden von Paris bewohnt – inklusive Sicht auf den Eiffelturm.
Nawalny enthüllte zudem, dass Peskows Frau, seine Ex-Frau und die Kinder Luxus-Appartments und Protz-Autos auf der ganzen Welt besitzen. Peskow wurde zudem mit einer 600'000 Dollar-Armbanduhr gesichtet. Seine Flitterwochen verbrachte er auf einer Super-Yacht nahe Sardinien. Kostenpunkt: 430'000 Dollar pro Woche.
Tochter von Putins Sprecher beklagt sich über Sanktionen
In den USA ist allerdings Schluss mit Luxus. Am 11. März hatten die USA Sanktionen gegen Dmitri Peskow und Mitglieder seiner Familie sowie gegen 19 russische Geschäftsleute und 47 weitere mit ihnen verbundene Bürger bekannt gegeben. Jelisaweta Peskowa ist es demnach verboten, in die USA zu reisen.
Im Interview mit «Business Insider» beklagte sich die junge Frau über die von den USA verhängten Sanktionen, die sie selbst zu spüren bekommt. «Es erscheint mir völlig unfair und unbegründet. Ich war sehr überrascht, weil es seltsam ist, Sanktionen gegen eine Person zu verhängen, die 24 Jahre alt ist und nichts mit der Situation zu tun hat», sagte sie. «Ich bin aufgebracht, weil ich gerne reisen würde und andere Kulturen liebe.»
Gleichzeitig fügte sie hinzu, dass sich die Sanktionen «in keiner Weise auf ihre finanzielle Situation» auswirken würden.
Auch Peskows ältester Sohn Nikolai Choles (32) geniesst das Leben im Westen. Gemäss Recherchen von Nawalnys Anti-Korruptions-Team bereist Choles die Welt in Privatjets, besitzt Immobilien in Moskau und rast mit seinen Luxus-Boliden quer durch die russische Hauptstadt. 116 Mal soll Choles gegen die Strassenregeln verstossen haben. Grossbritannien hat inzwischen das Vermögen des 32-Jährigen eingefroren. Auch ins Land selber darf der Russe nicht mehr reisen.
Putin-Geliebte in der Schweiz
Peskows Kinder sind in Westeuropa in bester Gesellschaft. Aussenminister Sergej Lawrow (72) schickte seine Tochter zur Ausbildung an Universitäten in London und New York. Seiner Stieftochter Polina Kowaljowa (26) gehört eine 5,8-Millionen-Dollar-Wohnung im teuren Stadtteil Kensington. Seit Ende März hat sie allerdings keinen Zutritt mehr. Und auch ihre übrigen Vermögenswerte in Grossbritannien sind gesperrt, nachdem die britische Regierung Kowaljowa zusammen mit einer Reihe anderer vermögender Russen mit Sanktionen belegt hat.
In den sozialen Medien zeigt sie sich gerne inmitten von Luxus: Teure Ferien in Montenegro gehören genauso dazu wie eine Runde Tennis im Hyde Park.
Und auch Putin selbst ist – entgegen der öffentlichen Rhetorik – dem Westen nicht nur abgeneigt. Mit seiner geheimen Geliebten Alina Kabajewa (38) soll der russische Präsident vier Kinder haben. Putin selbst scheint Kabjewa und die Kinder von der Öffentlichkeit abzuschirmen und versteckt sie. Eine heisse Spur führt nach Europa. Genauer gesagt: In ein «hochsicheres Chalet» – mitten im Tessin.