Sie führt ein Luxusleben in London
Briten sperren Konten von Lawrows Stieftochter

Einen Monat nach der russischen Invasion in die Ukraine hat Grossbritannien weitere Sanktionen gegen einflussreiche Russen und russische Banken auf den Weg gebracht. Davon betroffen ist auch die in London lebende Stieftochter des russischen Aussenministers.
Publiziert: 24.03.2022 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2022 um 18:55 Uhr
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Polina Kowaljowa zeigt ihr Luxusleben gern auf Social Media.
Foto: Twitter

Sie liebt das Jetset-Leben und den Luxus. Die Bilder auf ihrem Instagram-Account lassen keinen Zweifel daran, dass Polina Kowaljowa (26) keine finanziellen Sorgen kennt.

Zumindest bis jetzt. Denn seit Donnerstag hat die Russin keinen Zutritt mehr zu ihrer über fünf Millionen Franken teuren Wohnung im Londoner Stadtteil Kensington. Und auch ihre übrigen Vermögenswerte in Grossbritannien sind gesperrt, nachdem die britische Regierung Kowaljowa zusammen mit einer Reihe anderer vermögender Russen mit Sanktionen belegt hat.

Tochter von Lawrows Zweitfrau

Kowaljowa hat eine direkte Verbindung zum Kreml: Ihre Mutter Swetlana Poljakowa (51) gilt seit rund 20 Jahren als Zweitfrau von Putins Aussenminister Sergei Lawrow (71). Als Mitglied des russischen Aussenministeriums begleitet sie ihren Geliebten seit Jahren auf seinen Auslandsreisen.

Polina Kowaljowa besuchte ein Privatgymnasium in Bristol an der britischen Südküste, bevor sie an der Universität Loughborough einen Abschluss in Wirtschaft- und Politikwissenschaften machte. Für ihr Master-Diplom wechselte sie an das renommierte Imperial College in London, wie die «Daily Mail» berichtet.

Sie arbeitete für Gazprom und Glencore

Zu ihren bisherigen Arbeitgebern gehört nicht nur der russische Energieriese Gazprom, sondern auch der Rohstoffgigant Glencore mit Sitz in Baar ZG. Bevor Kowaljowa als 21-Jährige die Luxuswohnung in Kensington kaufte, lebte sie in einer Wohnung in einem Londoner Stadthaus, das der russischen Botschaft gehörte.

Das britische Aussenministerium erklärte, die Massnahmen gegen Lawrows Stieftochter seien «ein deutliches Signal, dass unsere Sanktionen auch gegen diejenigen gerichtet sind, die von ihrer Nähe zu den Verantwortlichen für die russische Aggression profitieren.»

Auch Alfa-Bank und Wagner-Söldner sanktioniert

Auch die von mehreren Oligarchen gegründete Alfa-Bank sowie die private Söldner-Gruppe Wagner und weitere Geldhäuser stehen nun auf der britischen Sanktionsliste. Der Chef der grossen russischen Sberbank, Herman Gref (58), ist ebenso darunter wie Oleg Tinkow (54), der Gründer des Online-Finanzunternehmens Tinkoff Bank.

«Die Vermögen aller heute Sanktionierten in Grossbritannien werden eingefroren, was bedeutet, dass kein britischer Bürger oder Unternehmen Handel mit ihnen treiben kann», sagte die britische Aussenministerin Liz Truss (46). Ausserdem würden Reisesperren verhängt. «Diese Oligarchen, Unternehmen und bezahlten Verbrecher sind an der Tötung unschuldiger Zivilisten beteiligt, und es ist richtig, dass sie dafür bezahlen.»

Viele Freiheiten in «Londongrad»

Der britische Premierminister Boris Johnson (57) sagte bei seinem Besuch zum Nato-Gipfel in Brüssel ausserdem, man müsse schauen, was man tun könne, um «Putin davon abzuhalten, seine Gold-Reserven zu nutzen».

Mit der neuen Sanktionsrunde hat Grossbritannien nach eigenen Angaben seit Ausbruch des Ukraine-Krieges mehr als 1000 russische Personen oder Unternehmen mit Sanktionen belegt. Es gibt allerdings Kritik, dass die britische Regierung zu lasch und langsam gegen Oligarchen durchgreift, die insbesondere in London bislang viele Freiheiten geniessen konnten. (sst/SDA)

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