Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) will nicht, dass der russische Milliardär Roman Abramowitsch (55) sanktioniert wird. Selenski bat US-Präsident Joe Biden (79), die Verhängung von Sanktionen zu verschieben.
Selenski hat bislang Staatsoberhäupter um harte Sanktionen gegen Russland – und russische Oligarchen – bittet. Doch der ukrainische Präsident wünscht sich, dass Abramowitsch als Vermittler zwischen Moskau und Kiew fungiert. Das berichtet das «Wall Street Journal» am Mittwoch.
US-Finanzministerium wartet ab
Das US-Finanzministerium bereitete ursprünglich die Verhängung von Sanktionen gegen den Noch-Besitzer des FC Chelsea Anfang März vor. Das Weisse Haus habe das Finanzministerium nun angewiesen, erstmal abzuwarten.
Die USA haben also bisher noch keine Sanktionen gegen Abramowitsch selbst verhängt. Das, obwohl die USA, die EU und Grossbritannien Sanktionen gegen mehr als 20 russische Milliardäre ausgesprochen haben. So wurden zum Beispiel Vermögenswerte eingefroren und Reisebeschränkungen gegen Abramowitsch geltend gemacht.
Abramowitsch soll bereits vermittelt haben
Seine Sprecher äusserten sich gegenüber dem «Wall Street Journal» nicht, inwiefern er an Friedensbemühungen beteiligt sei. Ende letzten Monats sagte eine Sprecherin von Abramowitsch jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass er an der Unterstützung der Ukraine bei der Erzielung einer friedlichen Lösung mit Russland beteiligt sei.
Dies sei auf Anfrage der Ukraine geschehen. Damit wäre er der einzige Oligarch, von dem bekannt ist, dass er als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine fungiert. (euc)