Eigentlich hatte sich die Trachtenliebhaberin Shqipe Sylejmani riesig auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) 2022 Ende August gefreut. Dieses Jahr steigt die Fete nämlich in Pratteln BL, wo die Journalistin und Autorin mit kosovarischen Wurzeln, aufgewachsen ist.
Wie das «SRF» im Rahmen eines Beitrags des Regionaljournals Basel Baselland berichtet, habe sich Sylejmani am letzten ESAF in Zug als Migrantin nicht willkommen gefühlt. Umso grösser war deshalb die Freude, als sie erfuhr, welche Gemeinde das diesjährige Schwingfest ausrichtet. «Pratteln strotzt vor Vielfalt. Hier kann man besonders gut zeigen, dass die Schweiz verschiedene Seiten hat», so Sylejmani zum Radio. Menschen aus 100 Nationen würden in der Gemeinde leben.
Als die Autorin dann im Vorfeld als Schwingfest-Botschafterin ein Trachten-Nähatelier auf die Beine stellte, erlebte sie dann aber das böse Erwachen. Da bei ihrem Trachten-Anlass nicht nur schweizerische, sondern auch ausländische Trachten im Fokus standen, wurde Sylejmani prompt zur Zielscheibe einer rassistischen Attacke.
«Schweiz wurde wegen euch zum Drecksland»
«Albaner sind in der Schweiz nicht willkommen und werden sie nie sein», heisst es in einem der vielen diskriminierenden E-Mails. Und noch schlimmer: «Die Schweiz ist genau wegen solchen Shippis zum Drecksland geworden. Würde es nach mir gehen, und abertausende denken so, so müsste man euch mit einem Tritt ins Füdli wieder nach Hause schicken.»
Sylejmani schockieren solche Aussagen zutiefst. «Bei mir löst das Frust und Trauer aus», sagt sie zum Regionaljournal. Und weiter: «Ich akzeptiere sowas nicht.»
ESAF sieht keinen Handlungsbedarf
Auch die Abteilung Bildung und Kultur der Prattler Gemeindeverwaltung ist entsetzt über die rassistischen Aussagen. «Ich habe zwar mit Kritik gerechnet, aber nicht in dieser scharfen Tonalität», sagt Abteilungsleiterin Andrea Sulzer. Solche Beschimpfungen erwarte man nicht, wenn man in Pratteln zu Hause ist.
Auch beim ESAF stösst der Rassismus auf Unverständnis. Solche Anfeindungen würden nicht geduldet: «Das ist extrem bedauerlich und nicht in unserem Sinne», sagt Mediensprecherin Marion Tarrach. Das Fest stehe für ein Miteinander und Vielfältigkeit – dazu gehören auch Menschen wie Sylejmani. Zudem engagiere sie sich in der Gemeinde und beim ESAF.
Trotz der rassistischen Bemerkungen sieht das ESAF aber keinen Grund, dagegen vorzugehen. Man vertraue darauf, dass es während der Veranstaltungen zu keinem Eklat käme. (dzc)
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