Am Flughafen Zürich herrscht Hochbetrieb. Die Ostertage und die Frühlingsferien gehören zu den Spitzenzeiten. Das Personal ist gefordert, unter anderem jenes der Gepäckabfertigungsfirma Swissport. Die Angestellten stünden unter Druck, sagt die Gewerkschaft VPOD. Wenn das Personal die Vorgaben einhalte und schwere Gepäckstücke nur zu zweit trage sowie die Fahrzeuge im Schritttempo bewege, entstünden lange Schlangen. Stets befänden sich die Angestellten in der Zwickmühle, die Passagiere nicht warten zu lassen oder die Vorschriften einzuhalten, sagt Stefan Brülisauer vom VPOD.
Das liege daran, dass Personal fehle, weil die Fluktuation hoch sei und die offenen Stellen nicht besetzt werden könnten; denn die Arbeitszeiten seien unattraktiv und die Löhne tief. Brülisauer hält fest: «Weil die Teuerung nicht vollständig ausgeglichen worden ist, haben die Angestellten zusätzlich einen Reallohnverlust hinnehmen müssen.»
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Temporäre Aushilfen
Um die Löcher zu stopfen, holt Swissport vorübergehend Teams aus dem Elsass oder Kroatien. Die Zusammenarbeit sei wegen Sprachproblemen teilweise schwierig, sagt Brülisauer.
Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold betont, der Firma seien keine Verständigungsprobleme bekannt. Zudem seien derzeit lediglich sieben Mitarbeitende aus Kroatien im Einsatz, vor allem in der Gepäcksortierung. Wegen der hohen Frequenzen sei der Personalbestand über Ostern und für die Frühlingsferien erhöht worden. «Es ist genügend Personal vorhanden», sagt Berchtold. Die Firma rekrutiere ausserdem für den Sommer weiter – und bereits jetzt habe sie im Vergleich mit dem Frühling 2023 rund 400 Angestellte mehr beschäftigt.
Vorgaben unverrückbar
Dass das Personal wegen der Belastung versucht ist, Betriebsvorschriften zu ignorieren, bestreitet Sprecherin Berchtold. «Sicherheit hat bei Swissport immer oberste Priorität.» Die Gewerkschaft VPOD versuche in Spitzenzeiten stets, Druck aufzubauen, um Zusatzforderungen zum geltenden Gesamtarbeitsvertrag durchzubringen. Andere Gewerkschaften dagegen pflegten einen partnerschaftlichen Austausch mit Swissport und verfolgten einen lösungsorientierten Weg.