Es gibt viele Möglichkeiten, die perfekte Unterkunft für den nächsten Trip zu finden. Besonders bekannt ist das Online-Buchungsportal Booking, ausgezeichnet durch seriöse Angebote. Doch nicht alle Inserate sind vertrauenswürdig. Auch Betrüger treiben auf der Plattform ihr Unwesen.
Opfer eines solchen Versuchs wurde eine Schweizer Familie, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Das Reiseziel der Familie: London. Wie viele Schweizerinnen und Schweizer suchten sie über Booking und wurden fündig: eine Traumwohnung mit luxuriösem Wohnzimmer, riesigen Fenstern, Designermöbeln sowie einer modernen Küche. Der Vater schlug sofort zu. «Es war schön, geräumig, in guter Lage und kostete rund 1400 Franken für vier Nächte», so der Schweizer zum «Tagesanzeiger».
Mehr kuriose Fälle auf Booking
Fragwürdige Bankverbindung lässt Vater misstrauisch werden
Und er spielte dabei den Betrügern direkt in die Hände. Kurz nach der Buchung meldeten sich die angeblichen Vermieter der Wohnung über Booking und verlangten zusätzlich zu der Miete eine Kaution von 2000 Franken. Tatsächlich stand im Inserat, dass diese bei einer Buchung fällig würde. Spätestens als der Schweizer aber die Kontoverbindung der Vermieter zugesendet bekam, läuteten bei ihm alle Alarmglocken. Die Verbindung gehörte keiner seriösen Bank an und er wurde stutzig.
Da die Buchung aber nicht stornierbar war, musste er der Helpline von Booking anrufen — und wurde kurzerhand dazu aufgefordert, die Kaution zu bezahlen. «Sollte es vor Ort ein Problem geben, könne ich mich dann ja wieder melden. Dann werde man weiterschauen», so der Familienvater zum «Tagesanzeiger».
Falsches Bild im Inserat
Trotzdem setzte sich Booking letztendlich mit den Anbietern in Verbindung und schickte anschliessend der Familie erneut eine kuriose Bankverbindung zu. Der Schweizer zum «Tagesanzeiger»: «Die angegebene Verbindung gehörte nicht zu einer seriösen Bank, sondern zu einem Unternehmen für Serviceleistungen.»
Die Familie hatte genug und schickte eine Bekannte, die in London wohnte, bei der angegebenen Wohnungsadresse vorbei. Und tatsächlich: Die Hausfassade passte gar nicht zum Bild, das die Vermieter in ihrem Inserat hochgeladen hatten. Stattdessen hatten die Betrüger ein Foto einer Wohnung hochgestellt, die zwar auch in London steht, jedoch über 1000 Franken pro Nacht kostet.
Booking entschädigt die Familie
Die Familie reklamierte bei Booking, forderte die 1400 Franken Miete zurück. Die Buchungsplattform untersuchte das Inserat — und entfernte es nach einer Woche von ihrer Website. «Ich war mir ziemlich sicher, dass das Geld verloren ist», so der Familienvater. Doch dann die erlösende Nachricht: Booking werde den Betrag für die Miete zurückerstatten, da es sich tatsächlich um ein gefälschtes Inserat gehandelt hatte.
Weiter erklärte Booking, dass sich eigene Sicherheitsteams und lokale Partnerdienste um die Überprüfung der Unterkunftsangebote kümmern. Eine unzureichende Prüfung, wie die geschädigte Familie findet. «Ich dachte immer, dass die Plattform seriös prüft, wen sie vermittelt. Dies scheint aber offensichtlich nicht der Fall zu sein.» (mgf)
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