Walliser Besitzer weisen Schuld von sich
Gäste konnten Zimmer buchen – dabei befindet sich das Hotel im Umbau

In Rosswald VS konnten Gäste ein Zimmer in einem geschlossenen Hotel buchen. Die Besitzer, eine Visper Immobilienfirma, ist sich jedoch keiner Schuld bewusst.
Publiziert: 27.12.2023 um 19:39 Uhr
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Im Hotel Klenenhorn konnten Gäste ein Zimmer buchen, obwohl es geschlossen ist.
Foto: Facebook
Robin Wegmüller

Tausende Touristen geniessen im Wallis die Festtage. Betreiber von Hotels und Ferienwohnungen sind in der Hauptsaison angekommen, die Zimmer in den Skigebieten sind zurzeit rar. Diese Erfahrung machte auch ein Gast in Rosswald VS. Er buchte ein Zimmer in einem Hotel, das gar nicht mehr geöffnet hat.

Nur wenige Meter neben dem Skilift steht das Hotel Klenenhorn. 14 Zimmer, ein Restaurant und eine wunderschöne Sonnenterrasse. Eigentlich die perfekte Bleibe, um den Winter für ein paar Tage zu geniessen. Dumm nur, dass das Hotel im Moment geschlossen ist. Trotzdem konnten Gäste die Unterkunft über die Buchungsplattform Booking.com reservieren, wie der «Walliser Bote» berichtet.

Tourismusorganisation involviert

Ein Gast machte nach seiner Reservation seinen Unmut bei der regionalen Tourismusorganisation deutlich. «Die Brig Simplon Tourismus AG wurde informiert, dass via Booking.com im Hotel Klenenhorn Zimmer gebucht werden konnten. Brig Simplon hat sich anschliessend mit dem Hotelbesitzer und booking.com in Verbindung gesetzt», erklärt Silvio Burgener, Direktor von Brig Simplon Tourismus, gegenüber dem «Walliser Boten». 

Konkret war es wohl über mehrere Tage möglich, ein Zimmer im Hotel zu buchen. Es ist unklar, wie viele Gäste davon betroffen sind. Zudem ist nicht geklärt, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Burgener meint, dass diese Frage nur die Vertragspartner, also Booking.com und der Hotelbesitzer, klären können. Eine Reservation über die Website von Brig Simplon Tourismus war nicht möglich.

Betreiber sind sich keiner Schuld bewusst

Kurios: Die Eigentümer des Hotels Klenenhorn bestreiten den Vorfall. Georg Anthamatten, VR-Präsident der Immobilienfirma Valais Alpin SA, meint: «Es muss irgendein Fake sein. Wir haben geprüft, ob das Hotel über Booking gebucht werden kann. Das war nicht möglich.»

Kenntnis vom Fall habe er durch die Mitarbeitenden des Tourismusbüros. Die aktuellen Besitzer seien keine Vertragspartner mit der genannten Buchungsplattform. Seit dem Kauf der Visper Immobilienfirma steht das Hotel im Umbau. Das Restaurant wird saniert, die Hotelzimmer in Wohnungen umfunktioniert. Aus feuerpolizeilichen Gründen ist es gar nicht erlaubt, den Hotelbetrieb zu öffnen. «Dies stand auch nie zur Diskussion», meint Anthamatten.

Klar ist: Die Ferien im Wallis sind für die betroffenen Gäste ein Reinfall. «Das ist eine Situation, die keinem Gast widerfahren soll», bestärkt Tourismusdirektor Burgener. Es bleibt zu hoffen, dass die Besucher in einem anderen, geöffneten Hotel untergekommen sind. 


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