Im Tessin stehen Gewitter derzeit fast täglich auf dem Programm. An einigen Stationen fiel bereits mehr als zwei Drittel der üblichen Junisumme, wie der Wetterdienst Meteo News auf Twitter schreibt. In Coldrerio beträgt die Niederschlagssumme bereits 124,8 Millimeter, in Lugano 115,1, in Mosogno 107,9 Millimeter.
Auch am Dienstag ist es im Süden nass. Im nördlichen Flachland bleibt es derweil meist sonnig und trocken. Daran ändert sich auch in den kommenden Tagen nicht viel. Aber wie kann das sein? In der Sonnenstube regnet es und im Norden ist es wunderschön?
Meteorologe Roger Perret zu Blick: «Die derzeit feuchte Luft bleibt im Süden praktisch an Ort und Stelle. Es werden jeden Tag praktisch dieselben Massen umgewälzt.» Der viele Regen habe aber auch etwas Gutes. Denn: Im Gegensatz zum Rest der Schweiz herrscht im Süden deshalb momentan keine Waldbrandgefahr mehr. «Die Gewitter haben also gewirkt. Das Problem der Trockenheit hat sich in den Norden verschoben. Der Regen und die Gewitter waren ein Segen fürs Tessin», so Perret weiter.
«Vermutlich wird es am Montag zum ersten Mal verbreitet 30 Grad heiss»
Lange hält die nasse Phase indes nicht mehr an. Schon am Mittwoch werde es im Tessin vorerst die letzten Gewitter geben, sagt Perret. «Am Donnerstag fliesst trockene Luft ein.» Und damit wird es auch in der Sonnenstube der Schweiz wieder schön.
Im Norden der Schweiz bleibt es trocken und sonnig. Bis mindestens kommende Woche soll es schön bleiben. Doch dann ziehen auch dort dunkle Wolken auf. «Wir gehen davon aus, dass danach auch im Norden eine gewittrige Phase kommt, vor allem in den Bergen. Lokal können diese Hitzegewitter auch heftig ausfallen.»
Gleichzeitig wird es heisser – und wie. «Vermutlich wird es am Montag zum ersten Mal verbreitet 30 Grad heiss», sagt Perret. Für das Tessin sehen die Aussichten für nächste Woche allerdings wieder eher düster aus. Die Gewitterwolken kommen zurück.