Swiss-Crew tanzt auf Tragfläche von Boeing 777
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Video sorgt für Wirbel:Swiss-Crew tanzt auf Tragfläche von Boeing 777

Video zeigt gefährliche Szenen in Buenos Aires
Swiss-Crew tanzt nach Landung auf Boeing-Flügel

Während eines Aufenthalts in Buenos Aires vergnügen sich drei Swiss-Crewmitglieder auf der Trägerfläche der Boeing 777 und posieren für Fotos. Dabei ist das streng verboten.
Publiziert: 25.08.2023 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2023 um 14:50 Uhr
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Eine Flugbegleiterin posiert für ein Foto auf dem Flugzeugflügel einer Boeing 777.
Foto: Screenshot TikTok

Eine Stewardess streckt die Arme in den Himmel und hebt ein Bein, wie für ein Urlaubsfoto. Ein weiterer Flugbegleiter macht die Superman-Pose. Die Swiss-Mitarbeiter albern auf dem Flügel einer Boeing 777 herum. Sie haben sichtlich Spass, wie in einem Video zu sehen ist. Der Instagramkanal «spottersbrasil» hatte das Video auf Instagram verbreitet, mittlerweile aber wieder gelöscht.

Die Aufnahmen stammen aus Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires – hier hatte die Swiss-Crew vor wenigen Tagen einen Aufenthalt vor dem Rückflug nach Zürich via São Paulo (Brasilien). An Bord befanden sich zu jenem Zeitpunkt keine Passagiere mehr, wie die Swiss auf Anfrage von «20 Minuten» erklärt.

Dennoch: Erlaubt ist so etwas nicht. «Das, was im Video nach Spass aussieht, ist lebensgefährlich. Die Flügel der Boeing 777 liegen auf einer Höhe von rund fünf Metern. Ein Sturz aus dieser Höhe auf den harten Belag kann verheerend sein. Dieses Verhalten wird nicht geduldet», sagt Mediensprecher Michael Pelzer zu «20 Minuten».

Oberster Kabinenchef ist hässig

Ein solches Verhalten entspreche nicht den Sicherheitsvorgaben von Swiss. Dass die Crewmitglieder ihre Vorbildfunktion nicht ernst genommen hätten, könne man nicht gutgeheissen. Sie dürften eigentlich nur im Notfall auf die Tragfläche und selbst Technikprofis seien dort immer mit Seilen gesichert.

Zwischenzeitlich hat sich der oberste Kabinenchef der Swiss, Martin Knuchel, in einer Videobotschaft an alle Swiss-Mitarbeiter gewandt. Er sei «wütend und enttäuscht» sagt er in einem Video, das «20 Minuten» vorliegt. Er könne nicht nachvollziehen, dass man sein Leben und seine Gesundheit für so etwas aufs Spiel setze.

Weiter sagt er, dass solche Aufnahmen der Swiss und dem Ansehen der Kabinenbesatzung schaden. Knuchel: «Was ist, wenn die Passagiere uns nicht mehr trauen, wenn sie so etwas sehen?» Anderthalb Minuten dauert der Tadel des neuen Head of Cabin Crew, der eigentlich gerade mit dem Aushandeln eines neuen Gesamtarbeitsvertrags Besseres zu tun hätte.

Interne Untersuchung angekündigt

Knuchel dementiert in der Videobotschaft jedoch auch Gerüchte, dass es zu Kündigungen gekommen sei: «Es wird nicht einfach jemand entlassen bei uns.» Doch er stellt auch klar, dass keine solchen Videos mehr entstehen dürfen. Es werde interne Untersuchungen geben, um zu klären, wie es zu der Aktion gekommen ist, sagt er zum Abschluss des Videos.

Interne Mails zeigen, dass derzeit Gespräche zwischen allen Besatzungsmitgliedern mit ihren Teamleitern stattfinden. Auch Mediensprecher Michael Pelzer sagt zu «20 Minuten», dass das Gespräch mit den betroffenen Besatzungsmitgliedern bereits gesucht wurde. (dru)

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