Verspätungen wegen Corona-Kontrollen
Italien stoppt alle SBB-Eurocity an der Grenze

Auch diesen Sommer macht Corona den Reisenden das Leben schwer. Wer mit dem Zug nach Italien will, muss mit zeitaufwendigen Kontrollen der örtlichen Behörden rechnen. Das sorgt für grosse Verspätungen im Bahnverkehr.
Publiziert: 06.07.2021 um 09:54 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2021 um 14:25 Uhr
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Die italienischen Behörden kontrollieren momentan alle aus der Schweiz kommenden Eurocity-Züge – Reisende müssen mit Verspätungen rechnen.
Foto: Shutterstock

Viele Schweizer wollen ihre Sommerferien wieder im Ausland verbringen. Doch in zahlreichen europäischen Ländern steigen die Fallzahlen an – Schuld daran ist vor allem die Delta-Variante des Virus. Reisen ist momentan zwar möglich, jedoch mit grossem Aufwand verbunden – selbst mit dem Zug.

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Wie das Onlineportal watson berichtet, kontrollieren die italienischen Behörden auch aus der Schweiz kommende Züge. Es wird dabei von einer Grosskontrolle am Bahnhof Como berichtet, die sich am Sonntag stattfand. Dabei musste jeder Passagier das Impf-Zertifikat oder einen negativen Test vorweisen. Die Weiterreise erfolgte mit reichlich Verspätung.

«Gemäss unserem Kenntnisstand werden derzeit die Fahrgäste aller EC-Verbindungen in Italien kontrolliert», sagt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi dem Onlineportal. Das Gleiche gelte auch für die Eurocity-Route Basel-Bern-Domodossola-Mailand.

«Züge treffen 15 bis 30 Minuten später ein»

Die strengen Kontrollen bringen den sonst so zuverlässigen Schweizer Fahrplan durcheinander. «Die Züge Richtung Süden treffen aktuell durch die Kontrollen der italienischen Behörden rund 15 bis 30 Minuten später in Mailand ein», sagt der SBB-Sprecher. Der Stopp in Como dauert normalerweise nur zwei Minuten – wegen der Kontrollen sind es nun 30. Inzwischen weisen die SBB im Onlinefahrplan auf diese Verspätungen hin.

Die grenzüberschreitenden Tilo-Regionalzüge von Locarno/Lugano nach Mailand sind davon nicht betroffen. Auf diesen Strecken sind nur Stichproben-Kontrollen vorgesehen. Ebenso in den Regionalzügen der BLS von Brig nach Domodossola.

Geldstrafe von bis zu 3000 Euro

Reisende die gegen die italienischen Corona-Einreisevorschriften verstossen, müssen mit hohen Bussen rechnen. Geldstrafen zwischen 400 und 3000 Euro sind möglich. Im schlimmsten Fall kann auch die Weiterfahrt verboten werden.

Auf der Schweizer Seite sieht es mit den Kontrollen weniger streng aus. Das hiesige Grenzwachtkorps stoppt keine Eurocity-Züge, die von Italien in die Schweiz fahren. Der Grund: Personen mit gültigen Einreisepapieren können bisher ohne jegliche Corona-Restriktionen in die Schweiz einreisen. Ausser, sie kommen aus einem Corona-Risikogebiet. (bra)

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