Der Impfstoff sollte Indiens Rettung sein, als täglich über viertausend Menschen starben. Doch während landesweit Massengräber geschaufelt wurden, um die Corona-Toten zu begraben, injizierten mindestens zwölf Impfzentren Kochsalzlösung.
Die falschen Impfzentren befanden sich in und in der Nähe der Metropole Mumbai. Das gab laut CNN Vishal Thakur, ein hoher Beamter der Polizei von Mumbai, bekannt. Jetzt ist die Bande aufgeflogen – es handelt sich um Ärzte.
Kriminelle verdienten 28'000 Dollar
«Sie haben Kochsalzlösung genommen und diese injiziert», sagte Thakur. «In jedem der zwölf gefälschten Impfzentren haben sie das getan.» Mindestens 2'500 Menschen wurden mit Fake-Impfungen geimpft. Derzeit ist unklar, um wie viele Personen es sich genau handelt.
Die Organisatoren berechneten ihren Opfern Gebühren für die Impfungen, die keine waren. Sie verdienten damit insgesamt laut offiziellen Angaben rund 28'000 Dollar.
Weitere Verhaftungen möglich
«Wir haben die Ärzte verhaftet», erklärt Thakur. Besonders dreist: «Sie nutzten ein Spital, das die gefälschten Zertifikate, Fläschchen und Spritzen herstellte.»
Bisher wurden 14 Personen wegen des Verdachts des Betrugs, des Versuchs der fahrlässigen Tötung, der kriminellen Verschwörung und weiteren Anklagen verhaftet. Weitere Verhaftungen könnten erfolgen, da die Polizei weiterhin gegen Personen ermittelt, die in den Betrug verwickelt sind, sagte Thakur.
Indien wurde zwischen April und Anfang Juni von einer tödlichen zweiten Welle des Coronavirus heimgesucht. Millionen Menschen infizierten sich, landesweit starben über 400'000 Menschen. (euc)
