Frühaufsteher-Räuber Malik T.* (30) überfiel acht Volg-Filialen. Letzte Woche kassierte er dafür fünf Jahre Knast. Im Corona-Jahr 2020 nahmen solche Überfälle auf kleine Shops massiv zu. Im Kanton Zürich gab es doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. Taten, die für die Opfer wie auch für die ertappten Täter Folgen haben.
Aber wieso geht jemand für eine meist geringe Beute ein so hohes Risiko ein? Für Strafverteidiger Jörg Krumm lässt sich ein Täterprofil erkennen: jung, dumm und dreist. «Bei solchen Überfällen handelt es sich eher um jüngere, männliche Täter aus tieferen sozialen Schichten. Oft haben sie bereits anderes auf dem Kerbholz, etwa Drogen- oder Gewaltdelikte», so der Anwalt zu Blick. Ihre Motivation sei finanzielle Not: «Sie wollen schnellstmöglich Geld beschaffen.»
Es braucht keine besondere Intelligenz
Bei Ladenüberfällen handelt es sich sowohl um geplante wie auch um spontane Delikte. Krumm: «Manche haben die Absicht, eine Serie zu starten, um sich mit dem Geld das gewünschte Leben zu ermöglichen.» Aber: In der Regel begehen sie nur ein Delikt, bis sie geschnappt werden. «Jedenfalls jene, die ich bisher vertreten habe», so Krumm.
Es käme auf den intellektuellen Hintergrund an, ob sich ein Delinquent, der sich Geld beschaffen will, für ein Betrugs- oder ein Gewaltdelikt entscheide. Krumm zu Blick: «Denn man muss nicht besonders intelligent sein, um mit vorgehaltener Waffe Geld anzunehmen, das dir jemand aus Angst entgegenstreckt.»
Täter sind nicht grundsätzlich dumm
Ganz so einfach sei es aber nicht, erklärt der forensische Psychiater Frank Urbaniok. «Alles auf die ökonomische Verzweiflung zu schieben, ist natürlich eine verallgemeinernde Verteidigungsrede. Richtig ist, dass die Täter bei solchen Raubüberfällen keine homogene Gruppe sind.» Es gebe unterschiedliche Motive – darunter manchmal auch Langeweile oder eine grundsätzliche Gewaltbereitschaft, Drogen oder die Gruppendynamik bei einer gewalttätigen Jugendgang.
Die Täter lassen sich laut Urbaniok nicht grundsätzlich als dumm bezeichnen. Aber: «Wenn man die Gruppe der Betrugstäter mit jenen solcher Raubtäter vergleicht, sind es in der Tendenz schon unterschiedliche Gruppen. Bei Raubtätern ist sicher eine viel geringere Hemmschwelle zur Gewaltanwendung da.» Malik T. war besonders unverfroren: Er liess mit vorgehaltener Waffe gar Angestellte vor sich knien.
Statistisch zeigt sich laut Urbaniok bei Raub eine höhere Rückfallgefahr als bei anderen Delikten. «Aber auch da kommt es im Einzelfall auf den Hintergrund des Täters an.» Krumm ergänzt: «Manche wollen nach der Strafe ein sauberes Leben führen. Bei anderen ist der kriminelle Lebensstil dagegen schon chronifiziert.»
* Name geändert
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