Schon wieder Saharastaub
Deshalb kommt plötzlich so viel Sand zu uns

Mit Staubpartikeln aus der Sahara angereicherte Luft hat am Wochenende die Schweiz erreicht. Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass die Sand-Wolken hierzulande den Himmel trüben. Was steckt dahinter?
Publiziert: 30.04.2024 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2024 um 15:17 Uhr
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Erneut hat uns am Wochenende mit Saharastaub angereicherte Luft erreicht. Doch ganz so intensiv wie hier vor zwei Jahren im Kanton Nidwalden ...
Foto: keystone-sda.ch
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Denis MolnarJournalist

Am Sonntag erreichte mit Saharastaub angereicherte Luft die Schweiz. Und irgendwie hat man das Gefühl: schon wieder. Eine typische Zeit für das Phänomen ist der Frühling. An Ostern hatten wir dann auch eine sehr hohe Konzentration in der Luft. Seit da hat sich das Ereignis noch einige Male wiederholt. Am vergangenen Wochenende und zum Wochenstart war die Staubkonzentration jedoch bei weitem nicht so intensiv wie an besagten Feiertagen.

Wie kommt der Saharastaub zu uns?

«Zunächst muss es im Wüstengebiet eine Störungszone geben, damit Staub aufgewirbelt wird und sich in der Luft sammelt», wie Michael Eichmann von Meteo News erklärt. «Grössere Partikel fallen wieder vermehrt zu Boden, kleinere sammeln sich in höheren Schichten in der Atmosphäre und werden verfrachtet. Dazu braucht es eine südliche Strömung, die von Süden nach Norden bläst.» Das ist im Moment der Fall. «Dies ist in der aktuellen Situation durch ein Tief über Nordafrika und ein weiteres Tief über den Britischen Inseln gegeben, denn die Luft zirkuliert im Gegenuhrzeigersinn um diese Tiefdruckrinne und befördert so den Staub nach Mitteleuropa.»

Wo war dieses Mal die orange Färbung?

Obwohl es am Wochenende und zum Start in die Woche Saharastaub nach Europa geblasen hat, war nicht viel vom so markanten Orange zu sehen, wie damals an Ostern. «Das liegt daran, dass der Saharastaub am Wochenende noch nicht wirklich hier angekommen war. Er lag mehr über Frankreich und der Westschweiz.» Zudem spielen für die orange Färbung weitere Kriterien eine Rolle. So zum Beispiel, in welcher Höhe sich der Staub befindet und natürlich die Staubkonzentration. «Am besten sichtbar ist eine Färbung bei Sonnenauf- oder -untergang bei leichter Bewölkung.»

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Häufen sich die Saharastaub-Vorkommnisse?

Das ist nicht ganz einfach zu beantworten. So gibt es belastbare Nachweise für Saharastaub noch nicht so lange. «Die Messstation auf dem Jungfraujoch misst seit 20 Jahren. Pro Jahr werden dort etwa 10 bis 35 Ereignisse registriert. Die Spannweite geht von 200 bis 650 Stunden und ist somit sehr gross. Es ist schwierig, einen Trend festzumachen.» Was man aber festhalten könne, ist, dass es von Jahr zu Jahr eine grosse Variabilität gebe und Saharastaub-Vorkommnisse heutzutage auch vermehrt kommuniziert würden.

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«Die Häufung der Saharastaub-Ausbrüche Richtung Europa und auch auf den Atlantik in den vergangenen Monaten» folge aber einem Muster, wie Meteo Schweiz schreibt. Dieses sei bereits in den vergangenen Wintern ausgeprägt gewesen. «Neben der Anzahl der Ereignisse war auch die lange Dauer von einzelnen Ereignissen sowie die Intensität auffällig.»

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