Rottweiler griff Kinder in Adlikon ZH an – Ex-Besitzer klagt an
«Meine Ex hat Buddy hinter meinem Rücken verkauft»

Er stürmte aus dem Haus und attackierte zwei Kinder. Die Hundeattacke von Adlikon sorgt auch eine Woche nach der Tat noch für Schlagzeilen. Jetzt spricht der rechtmässige Besitzer des Rottweilers über den schlimmen Vorfall. Er ist am Boden zerstört.
Publiziert: 29.10.2024 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2024 um 10:50 Uhr
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Der deutsche Rottweiler-Besitzer Mazlum Tutar äussert sich unter Tränen zur Hundeattacke von Adlikon.
Foto: Screenshot Tele Züri

Auf einen Blick

  • Rottweiler Buddy biss Kinder in Adlikon ZH
  • Hund wurde von Mazlum Tutar illegal verkauft
  • Angriff ereignete sich zwei Tage nach Abholung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Das, was sich vergangene Woche in der Zürcher Gemeinde Adlikon ZH ereignet hat, werden die Betroffenen nicht so schnell vergessen. Der einjährige Rottweiler Buddy stürmte aus der Wohnung eines Schweizer Ehepaars, stürzte sich auf ein Geschwisterpaar (5, 7) und biss sich fest. Nun wird klar: Der Hund landete auf turbulentem Weg in Adlikon. 

Der Deutsche Mazlum Tutar (32) ist der rechtmässige Besitzer des mittlerweile eingeschläferten Rottweilers. Gegenüber «ZüriToday» schildert er, wie er erst Tage später durch die sozialen Medien von dem brutalen Angriff erfuhr. Er könne sich nicht erklären, warum das Tier derart ausgerastet sei. Seine Vermutung: «Buddy muss unter extremem Stress gestanden haben.»

Ex-Freundin verkaufte Hund offenbar illegal

Zwei Tage vor dem Angriff habe das Ehepaar den Hund in Köln abgeholt. Sie hatten den Rottweiler in einem Inserat im Internet entdeckt, berichtet der Sender. «Meine Ex-Freundin hat Buddy hinter meinem Rücken verkauft. Ich bin der rechtmässige Besitzer.»

Im Sommer 2023 habe er Buddy mit seiner ehemaligen Partnerin bei einem Züchter in Rostock (D) abgeholt. Der Grund für den Kauf: Seine Freundin habe in der Nacht Angst gehabt, alleine nach draussen zu gehen. «Wir wollten einen Hund, der uns bewacht.» Doch die Erziehung des Hundes blieb vor allem an ihm hängen. «Ich habe meinen Job aufgegeben, um ihn stubenrein zu machen», berichtet er.

Vor drei Wochen trennten sich die Wege von Tutar und seinem Hund schliesslich. Da sich das Paar trennte, musste Tutar kurzfristig bei seinen Eltern unterkommen. Der Hund blieb bei der Ex-Freundin. «Sie versprach hoch und heilig, Buddy in ihrer Wohnung zu behalten, bis ich für mich und ihn eine Bleibe gefunden habe.» Statt die Abmachung einzuhalten, habe sie ihn über Facebook in die Schweiz verkauft. 

«Er war kein Familienhund»

Hört der Norddeutsche jetzt ein Bellen, breche es ihm das Herz. «Buddy war für mich wie ein Sohn.» Er schlafe seit Tagen im selben T-Shirt. Darauf zu sehen: ein Foto von Buddy als der Hund im Welpenalter war. 

Tutar räumt aber auch ein, dass der Rottweiler kein Familienhund gewesen sei. «Mit Kindern durfte er nicht spielen.» Zu Trainingszwecken habe das Tier einen Maulkorb getragen. 

«Ich möchte mich für die grausame Tat entschuldigen»

Inzwischen hat Tutar bei der Polizei eine Anzeige wegen Unterschlagung eingereicht. «Ich möchte, dass meine Ex-Freundin für das, was sie getan hat, bestraft wird.»

Für die Opfer der Attacke tut es dem Deutschen sehr leid: «Ich will mich in ihrem Namen für diese grausame Tat entschuldigen.»

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