Auf einen Blick
- Einige fordern strengere Auflagen und nationale Regelungen für Halter
- Zuchtverbot für aggressive Rassen wird von manchen gefordert
- Hunde sollten periodisch kontrolliert werden, sagen andere
Die jüngste Attacke wirft erneut die Frage auf: Wie gefährlich sind sogenannte Listenhunde, und was muss getan werden, um solche Vorfälle zu verhindern? Einige Leserinnen und Leser betonen die Wichtigkeit der Erziehung, während andere härtere Massnahmen fordern. Einig ist sich die Community jedoch darüber, dass die Verantwortung beim Menschen liegt.
«Die Erziehung des Halters ist entscheidend»
Beat Root spricht sich klar gegen Verbote aus, plädiert jedoch für strengere Auflagen für die Halter: «Ich bin gegen Verbote. Aber für Besitzer von Listenhunden sollte es nationale Auflagen geben. Regelmässige Hundeschule zu Beginn, inklusive Evaluierung des Tieres (und des Halters) und danach jährlicher Check-up. Das würde auch viele unfähige Leute abhalten.»
In eine ähnliche Richtung argumentiert Jacques Boehmer: «Die Erziehung ist das A & O jedes Hundes, beziehungsweise dessen Halter. Allerdings bezweifle ich das bei gewissen Listenhunden wie Rottweiler. Diese Hunde haben eine Grundaggressivität und eine viel kleinere Reizschwelle.» Boehmer fordert sogar ein Zuchtverbot für solche Rassen, da sie oft von den «falschen» Menschen gehalten werden würden, die sie als Statussymbol missbrauchten.
Andere Leser sehen die Lösung in strengeren Kontrollen und einer verbesserten Aufklärung. Raphael Scheurer glaubt, dass viele Hunde, die als gefährlich gelten, durch schlechte Haltung ‹vermurkst› wurden. «Diese Hunde sollten periodisch kontrolliert werden, bzw. auch die Fähigkeiten des Halters», fordert er. Für Markus Bachmann liegt die Lösung in obligatorischen Kursen für Hundehalter: «Wer Rottweiler oder Pitbulls halten will, sollte dafür einen Kurs machen und eine Prüfung ablegen, um zu zeigen, dass man seinen Hund im Griff hat.»
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«Die genetische Disposition schlummert im Tier»
Für Sven Müller steht fest, dass solche Hunderassen nur von ausgebildeten Personen gehalten werden dürfen: «Diese Hunderasse ist und bleibt eine Gefahr und darf ausschliesslich von professionellen Personen gehalten werden.»
Für Peter Friedrich ist die Argumentation «Die Schuld liegt bei denen hinter der Leine» zu simpel. Für ihn ist die genetische Disposition gewisser Hunderassen entscheidend, weshalb er sich für strengere Regelungen und sogar Verbote bestimmter Rassen ausspricht: «Tatsache bleibt einfach, das gewisse Hunderassen von ihrer physischen und genetischen Eigenschaften eben eher zu Beissmaschinen werden als andere.»
Ähnlich äussert sich Max Meier, der auf die genetische Veranlagung der Tiere hinweist: «Die genetische Disposition schlummert im Tier und kann nicht weggezüchtet werden. Daher: Verbot für Kampfhunde ohne Wenn und Aber.»
Trotz unterschiedlicher Ansichten zur Erziehung und Haltung sind sich viele einig, dass striktere Gesetze notwendig sind, um die Öffentlichkeit zu schützen. Franz Vetterli bringt es auf den Punkt: «Wer schuld ist, ist bedeutungslos. Tatsache ist, dass solche Vorfälle immer wieder passierten und passieren werden. Also muss man die Hunde verbieten, die hauptsächlich in diese Vorfälle verwickelt sind.»