Auf einem Spaziergang im Oktober 2019 in Horgen ZH wurde Miriam Z.* (77) von Rottweiler Slobo attackiert. Der Kampfhund sprang der Seniorin an den Rücken und biss mehrmals zu. Statt zu helfen, liess Hundehalterin Dragica B.* (34) die bewusstlose Seniorin nach der Attacke zurück. Diese entkam nur knapp dem Tod und leidet noch heute an den Folgen des traumatischen Erlebnisses.
Nach der brutalen Beissattacke führte eine Fachperson des Zürcher Veterinäramts (VETA) eine Verhaltensabklärung für den Rottweiler durch. So wie diese den Rottweiler erlebt habe, sei es für sie schwer nachvollziehbar, wie es zum Beissvorfall habe kommen können. Das teilte das Veterinäramt auf Anfrage von Blick mit.
Experte schätzte Slobo vor Beissattacke als gefährlich ein
Trotz dieser Einschätzung wurde Rottweiler Slobo eingeschläfert. Etwas, das offenbar schon früher hätte geschehen sollen. Denn bereits vor der Attacke auf die Seniorin ging Slobo immer wieder auf Menschen los. Weshalb der Hund den Haltern nicht weggenommen wurde, ist Teil des laufenden Verfahrens.
Einige Monate vor der Attacke in Horgen war der aggressive Rottweiler zum Wesenstest bei einem Polizeihunde- und Rettungshundefachexperte. Dieser schätzte Slobo korrekterweise als sehr gefährlich ein – im Gegensatz zur Fachperson des Zürcher Veterinämts. Er empfahl deshalb, den Hund einzuschläfern. Doch dazu kam es nicht, weil die Halter von Slobo nicht zum Termin beim Tierarzt erschienen.
Hundehalter erschienen nicht vor Gericht
Stattdessen brachte das Ehepaar ihren Hund zur Resozialisierung zu einer deutschen Hundetherapeutin nach Ungarn. Mit wenig Erfolg: Nach der Rückkehr in die Schweiz griff Slobo die Seniorin in Horgen an.
Am Dienstag hätten sich Halterin Dragica B. und ihr Ex-Mann Radan B.* (35) vor dem Bezirksgericht Horgen verantworten müssen. Dragica B. tauchte nicht auf, der Prozess wurde verschoben. (gin)
* Namen geändert