Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung befürwortet staatliche Lenkungsmassnahmen zum Schutz des Klimas. Nötigenfalls will sie sogar mehr davon. So lautet das Ergebnis einer neuen repräsentativen Umfrage von GFS Zürich, die SonntagsBlick vorliegt. Das Meinungsforschungsinstitut hat im Oktober 2020 über 1000 Personen gefragt, ob die CO2-Abgabe erhöht werden soll, wenn der CO2-Ausstoss nicht sinke.
Nur 17 Prozent der Befragten sagten Nein dazu. Besonders hoch ist die Zustimmung in den Städten – und in der Deutschschweiz (siehe Grafiken). Aber muss das Klima jetzt nicht zurückstehen – mitten in einer Pandemie? Nein, finden sechs von zehn Schweizern: Corona dürfe die Handlungsspielräume für den Klimaschutz nicht einschränken.
Corona als Chance fürs Klima
Das sehen auch die Schweizer Wirtschaftstreibenden so, wie das Ergebnis einer Umfrage des Wirtschaftsverbands Swisscleantech zeigt. 450 von 600 befragten Unternehmern sehen in der Corona-Krise sogar eine Chance für den Klimaschutz. 80 Prozent halten ausserdem ein öffentliches Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Pandemie für sinnvoll. Und neun von zehn Unternehmern finden, ein solches Konjunkturprogramm müsse konkrete Forderungen an den Klimaschutz enthalten.
Christian Zeyer (58), Geschäftsführer von Swisscleantech, überraschen die Ergebnisse nicht: «Viele wissen heute, dass Klimaschutz wichtig ist – und auch eine Chance für Wirtschaft und Gesellschaft. Aber dazu braucht es kluge Massnahmen wie das neue CO2-Gesetz.»