Auf einen Blick
- Das Video über die Hundetransporte am Flughafen Zürich schockiert
- Wenn der Hund in der Kabine mitfliegt, hat die Expertin keine Bedenken
- Nur medizinisch stabile Tiere sollten in den Frachtraum
Hunde sind die treusten Begleiter des Menschen — auch in die Ferien fliegen sie oftmals gemeinsam mit Herrchen und Frauchen. Doch das Video über die Hundetransporte am Flughafen Zürich schockiert. Die Vierbeiner fletschen die Zähne, schlottern, koten, fauchen und bellen um die Wette.
Ist es nun sinnvoll, die Fellnasen mit in den Strandurlaub zu nehmen? Oder ist eine Hundepension in der Schweiz etwa die passende Alternative? Eine Expertin ordnet ein.
Gute Vorbereitung ist entscheidend
Marion Ackermann (52) ist Tierärztin und Inhaberin einer Kleintierpraxis in Steinhausen ZG. Sie erklärt: «Der Transport ist nicht für alle Hunde gleich. Wenn ein Hund klein ist und in der gewohnten Tasche in der Flugzeugkabine bei seinem Besitzer mitfliegen darf, muss die Reise keinen Stress für ihn darstellen. Bei unsicheren, ängstlichen Hunden kann es eher zu einem Problem werden, insbesondere wenn sie im Frachtraum sind. Doch das ist sehr individuell und von Hund zu Hund unterschiedlich.»
Damit sich die Vierbeiner beim Flug nicht hundeelend fühlen, ist eine gute Vorbereitung entscheidend, erklärt sie weiter. «Die Hunde an die Transportbox zu gewöhnen, ist eine gute Idee. Sie kann als Rückzugsort sogar eine gewisse Sicherheit darstellen.» Mit Nahrungsergänzungsmitteln können sie zudem auf stressige Situationen vorbereitet werden. Ausserdem gibt es Medikamente, die angstlösend wirken und Stressspitzen brechen.
Doch der Transport läuft nicht immer gleich ab, unterscheidet sich je nach Fluggesellschaft und angeflogener Destination. Bei der Swiss landen Tiere im Flugzeugbauch, die mitsamt Transportbox mehr als acht Kilogramm wiegen. Ackermann sagt: «Wenn der Hund in der Kabine mitfliegt, habe ich keine Bedenken. Doch wenn Vorerkrankungen bestehen, würde ich zur Vorsicht raten und ihn sicher nicht im Frachtraum transportieren oder generell auf das Fliegen verzichten.»
Fliegende Hunde sind gestresst
Auch das Naturell des Vierbeiners, eine gelungene Sozialisierung und Gewöhnung an einen gewissen Lärmpegel sind entscheidend für einen gelungenen Flug. Bei gewissen Hunderassen rät die Expertin jedoch zur Vorsicht. Eine französische Bulldogge oder ein Mops etwa haben wegen der Anatomie häufig schon ohne Stress mit Sauerstoffmangel zu kämpfen.
So sollten nur medizinisch stabile Tiere transportiert werden. Ackermann sagt: «Bei chronisch kranken oder alten Hunde würde ich mir grundsätzlich überlegen, sie überhaupt mitzunehmen. Denn ein aussergewöhnliches Erlebnis bedeutet für einen Hund stets Stress.»