Diese Skater bieten den Corona-Skeptikern die Stirn
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Zivilcourage in Aarau:Diese Skater bieten den Corona-Skeptikern die Stirn

Zivilcourage bei Demo in Aarau
Diese Skater bieten den Corona-Skeptikern die Stirn

Mutige Aktion: Schüler und Lehrlinge formierten sich am Samstag in Aarau und setzten sich den Teilnehmern der Corona-Skeptiker-Demo mit Botschaften auf Kartonschildern zur Wehr. Dabei mussten sie Beschimpfungen über sich ergehen lassen.
Publiziert: 11.05.2021 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2021 um 20:02 Uhr
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Am Samstag bewegten sich Corona-Skeptiker bei einem nicht bewilligten Demonstrationsumzug gegen die Corona-Massnahmen und Maskenpflicht durch Aarau.
Foto: Keystone/Ennio Leanza

Am Samstag trafen sich in Aarau rund 1500 Corona-Skeptiker zu einer illegalen Demo. Der negative Höhepunkt: Ein Demonstrant (56) verpasste einem Polizisten einen Kopfstoss. Die Beamten nahmen den Angreifer vorläufig fest.

Während die meisten Aarauer die Demonstranten tatenlos erduldeten, setzte eine Gruppe von jungen Skatern ein klares Zeichen gegen die Skeptiker und deren Demo. Die Jugendlichen stellten sich an den Rand der Demo, hielten Kartonschilder in die Luft. Auf einem prangen die Schriftzüge «NoAarau» und «NoLiestal» – dort fand eine der letzten Skeptiker-Demos statt. Auf einem anderen «Maske an!»

Handgemenge und Rudelbildung

Dabei mussten sich die Jugendlichen von Männern, die zum Teil ihre Väter sein könnten, Beschimpfungen anhören. Ein junger Mann der Gruppe liefert sich gar ein kurzes Handgemenge mit einem pöbelnden maskenlosen Skeptiker.

Vier Stunden lang waren die Teenager am Samstag vor Ort, erzählen sie nun der «Aargauer Zeitung». Beim Oberstufenschulhaus hätten sie beschlossen, sich den Teilnehmern der Kundgebung entgegenzustellen.

Die Skater-Teenies seien alle Lehrlinge und Gymi-Schüler aus Aarau selbst sowie den Dörfern der Region. Und alle seien sie unter 18, politisch im linken Spektrum anzusiedeln. Als Helden würden sie sich nicht sehen. «Für uns war das selbstverständlich, da wir mit gesundem Menschenverstand handelten.» Die Aktion, sich gegen die Skeptiker aufzulehnen, sei spontan entstanden.

Vom Balkon in die Innenstadt

Am Samstag seien drei von ihnen auf dem Balkon gewesen und hätten das Wetter genossen. «Da flatterten schon die ersten Bilder aus der Stadt ein. Die ‹Freiheitsvertreter› waren da. Schon wenige Minuten später opferten wir Kartons, um unsere Messages aufzuschreiben», sagt einer der Teenager zu der «Aargauer Zeitung».

Die drei gehen in die Stadt, weitere Freunde kommen hinzu. Ihr Motiv: «Leute, die sich ihrer Freiheit beraubt und unsere Demokratie gefährdet sehen durch die Massnahmen? Klar, wir haben auch keinen Spass daran, aber geht es hier um uns selber oder um unsere Mitmenschen?» Solidarität sei ihre Antwort darauf.

Zur Demo sagen sie klar: «Es laufen Nazis offen auf der Strasse herum». Zwar hätten einige der Demonstranten ihnen ins Gesicht gesagt, dass es keine Nazis an der Aarau-Demo gebe. Aber: «Wenige Sätze später hiess es, es sei schade, gebe es keinen Adolf mehr, um uns aus dem Weg zu räumen.»

Gruppe hat Freude an Festnahmen

Die Skater-Teenies berichten der «Aargauer Zeitung» auch von den physischen Konfrontationen aus dem mittlerweile viralen Twitter-Video: «Es gab immer wieder Leute, die uns zu nahe kamen, wie man auch im Video sieht. Einige Querdenker versuchten, ihre sehr aggressiven Sympathisanten zurückzuhalten, Männer wie Frauen.»

Und sie hätten Freude daran, dass einige Personen, die unterem anderem sie angefeindet hätten, anschliessend festgenommen worden seien. (nl)

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