Die Demonstrierenden marschierten ohne Maske durch Aarau und skandierten «Liberté».
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Polizei mit Grossaufgebot:1500 Corona-Demonstranten ziehen durch Aarau

Corona-Demonstration in Aarau
Mann (56) attackiert Polizist mit Kopfstoss

Bei einer unbewilligten Demonstration im Kanton Aargau sind am Samstag rund 1500 Menschen gegen die Corona-Massnahmen aufmerschiert. Die Polizei sprach zahlreiche Wegweisungen aus.
Publiziert: 08.05.2021 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2021 um 09:26 Uhr
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Die Polizei verhaftet mehrere Teilnehmer der Corona-Demo in Aarau.
Foto: Keystone

In Aarau haben sich am Samstag laut der Kantonspolizei rund 1500 Teilnehmer zu einer Demonstration gegen die Corona-Politik versammelt. Die Veranstaltung war nicht bewilligt. Offenbar gelang es den Demonstranten, die Polizei auszutricksen. Sie hatten angekündigt, sich um 13 Uhr auf dem Telliring zur Kundgebung zu treffen. Die Polizei schickte ein Grossaufgebot hin, kontrollierte rigoros.

Zur vereinbarten Zeit um 13 Uhr waren kaum Leute da. Plötzlich rannten die Polizisten weg. Sie wurden informiert, dass sich am anderen Ende der Stadt eine grosse Menschenansammlung gebildet hat. Als die Polizei wieder gruppiert war, war dieser Zug bereits Hunderte Personen stark und nicht mehr aufzuhalten.

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«Gewaltsamer Zutrittsversuch zum Schlossplatz»

Praktisch keiner der Demonstrierenden trug eine Maske. Die Polizei liess sie vorerst gewähren, war aber mit einem Grossaufgebot präsent. Zuvor hatte sie nach eigenen Angaben wichtige Exponenten der Bewegung kontrolliert und weggewiesen.

Um 15 Uhr setzte die Polizei Reizgas ein. «Einige Demonstranten versuchten sich gewaltsam Zutritt zum Schlossplatz zu verschaffen. Die Polizei musste Reizstoff einsetzen. Es kam zu Anhaltungen», heisst es bei der Kantonspolizei. Am frühen Abend sperrte die Polizei die Altstadt ab.

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«Teilnahme ist strafbar»

«Wir weisen erneut darauf hin, dass die Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration strafbar ist und die Nichtbeachtung der Schutzmassnahmen gebüsst werden kann», hatte die Kapo bereits im Vorfeld erklärt.

Die «unbeteiligte Bevölkerung» bittet sie, «von Reisen nach Aarau und Wettingen abzusehen», so die Kantonspolizei weiter.

Gesuche für Demonstrationen am Samstag in Aarau und Wettingen hatte das «Aktionsbündnis Aargau-Zürich für eine vernünftige Corona-Politik» eingereicht. Für Wettingen lehnte der Aargauer Regierungsrat das Gesuch Ende April ab, wie zuvor der Gemeinderat des Aargauer Ortes. In Aarau verbot der Stadtrat eine Kundgebung.

Über 180 Wegweisungen

Gegen 17.30 Uhr habe sich die Demonstration aufgelöst, schreibt die Kantonspolizei Aargau in einer Medienmitteilung. Es wurden über 180 Wegweisungen ausgesprochen. An verschiedenen Orten sei es zu Konfrontationen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen – ein Polizist sei von einem Mann mit einem Kopfstoss attackiert worden. Der 56-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Sechs weitere Personen wurden verzeigt.

Die Polizei spricht von einem erfolgreichen Tag. Die Grossdemonstration mit 4000 bis 5000 Teilnehmern sei verhindert worden, stattdessen seien lediglich 1500 erschienen. Der Kapo sei es gelungen zu verhindern, dass die Teilnehmer in die Innenstadt eindringen konnten, schreibt die Polizei weiter. Gegen 17.30 Uhr löste sich die Demonstration auf.

Regierungsrat enttäuscht

«Der Regierungsrat bedauert, dass Gruppierungen mit ihrer Teilnahme an der illegalen Kundgebung von heute sich unsolidarisch verhalten und Schutzmassnahmen bewusst ignoriert haben», teilt der Aargauer Regierungsrat Dieter Egli in einem Schreiben mit. «Mit diesem Verhalten haben sie die eigene Gesundheit und vor allem die Gesundheit der Mitmenschen gefährdet». (fr/vof/SDA)

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