Darauf haben viele Menschen sehnsüchtigst gewartet: Ab Montag sind alle Läden wieder offen! Nun können auch wieder Dinge eingekauft werden, die nicht notwendig sind für den täglichen Bedarf – aber trotzdem zum Leben dazugehören.
Ob Kleider, Schuhe, Schmuck: Die Ware in einem Geschäft anfassen, probieren, kaufen und glücklich mit den Tüten aus dem Laden spazieren – wer hat diesen alten Alltag nicht vermisst?
Aber auch das Plaudern mit anderen Kunden oder dem Verkaufspersonal, das auf einen möglichen Ansturm vorbereitet ist, gehört dazu. Doch was kaufen sich die Leute nun als Allererstes? Blick hat nachgefragt.
Jonas Jent (31), Automobil-Mechatroniker, mit Freundin Nina Duffner (31), Personalfachfrau, beide aus Kölliken AG und mit Hund Flóki (2):
«Wir sind letzten Herbst gezügelt und haben keine gescheiten Lampen. Deswegen sind wir froh, dass die Läden wieder offen haben. Wir werden als Erstes eine schönere Lampe fürs Esszimmer und eine bessere fürs Büro kaufen. Das wäre auch online gegangen. Aber das Licht der Lampen muss man im Laden sehen.»
Francesco Muscia (32), Maler aus Schöftland AG:
«Ohne offene Läden war alles wie tot. Jetzt kann ich wieder den Dolce-Vita-Laden meines Kollegen in Aarau unterstützen. Ich werde mich dort neu einkleiden. Das hat mir gefehlt! Zudem bin ich nicht der Typ, der im Netz einkauft. Man muss die Kleider vor Ort anprobieren – und persönlichen Kontakt haben.»
Patrizia Schmidli (52), Verkäuferin aus Aarau:
«Es war eine schwierige Zeit. Ich bin froh, dass die Läden wieder öffnen. Ich werde das kaufen, was alle brauchen: Kleider und Schuhe. Aber zuerst kaufe ich eine neue Küchenmaschine und einen Föhn, weil der alte kaputtging. Ich hoffe nur, dass die Zahlen nicht ansteigen, weil viele die Läden stürmen.»
Karin Schödler (28), Sozialarbeiterin aus Aarau:
«Es war nachvollziehbar, dass die Läden zu waren. Da ich auf den 1. April umziehe, bin ich froh, dass sie wieder öffnen. Ich brauche einen Tisch, ein Bett, ein Sofa. Online einkaufen ist nichts für mich, denn bei Möbeln muss man sich im Geschäft draufsetzen können. Für Ladenbesitzer war es eine schlimme Zeit.»
Silvia Achermann (79), pensionierte Dentalassistentin aus Gränichen AG:
«Sensationell, dass die Läden öffnen! Als Erstes werde ich mir eine lässige Bluse und Hosen kaufen gehen. Wenn jetzt noch die Restaurants öffnen würden, wäre es umso schöner. Was nützen schöne Kleider, wenn man sie nicht präsentieren kann? Online einkaufen ist nichts für mich. Ich mag den Kontakt zu Leuten.»
Angela Gnepf (42), Physiotherapeutin aus Unterentfelden AG:
«Es hat schon Vorteile, wenn die Läden wieder offen sind. Online bestellen kommt nicht immer gut heraus – manchmal haben die Kleider einen falschen Schnitt oder die falsche Grösse. Als Erstes werde ich eine Bibel für meine beiden Kinder kaufen gehen. Sie lassen sich taufen – auf das freuen wir uns riesig.»
Jaibir Singh (41), Logistikfachmann aus Oberentfelden AG, mit seinen Söhnen Samar (3, links) und Def (4):
«Ich bin froh, dass die Läden wieder aufgehen. Vielleicht ist es etwas zu früh – das werden wir sehen. Ich hoffe einfach, dass im Sommer alle Leute geimpft sind. Ich werde jedenfalls für mich und meine Kinder Schuhe für den nächsten Winter einkaufen gehen. Die sind jetzt sicher für bessere Preise zu haben.»
Rebecca Knoth-Letsch (31), Umweltwissenschaftlerin aus Aarau:
«Ich freue mich, dass ich zum Beispiel wieder Ohrenringli und Kleider einkaufen oder anschauen gehen kann. Online ist nicht das Gleiche wie im Laden. Dort kann man die Kleider anfassen und am Körper sehen, wie es aussieht. Zudem finde ich es blöd, übers Netz zu bestellen und dann alles wieder zurückzuschicken.»