BLICK gedenkt Corona-Verstorbenen – Roland Grädel (†67) aus Solothurn
«Wir und viele andere werden Dich vermissen»

Tausende von Menschen sind in der Schweiz an Corona gestorben. Viele von ihnen hatten eine Vorerkrankung – so auch der Solothurner Roland Grädel (†67).
Publiziert: 29.12.2020 um 01:03 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2020 um 08:06 Uhr
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Zwei Jahre lang hatte sich Grädel auf die USA-Reise vorbereitet.
Foto: Hansjörg Sahli
Ralph Donghi

Er war über die Region hinaus bekannt: Roland Grädel (†67) aus Solothurn. Noch letztes Jahr fuhr er mit nur einem Lungenflügel auf dem E-Bike die legendäre Route 66 entlang. Nach zwei Monaten beendete er die über 4000 Kilometer lange Tour durch die USA erfolgreich. «Ich bin völlig erschöpft», sagte Grädel damals zu BLICK, nachdem er an der Pazifikküste angekommen war. Und: «Ich habe mir einen Lebenstraum erfüllt.»

«Ich habe 24 Stunden lang Schmerzen»

Ende Oktober berichtet der Regionalsender Tele M1, dass der Rentner im Spital liege. Die Hiobsbotschaft: Corona. Grädel hat eine Lungenentzündung. Gegenüber dem Sender sagt er: «Das Virus ist etwas vom Verrücktesten, was ich gehabt habe. Ich habe 24 Stunden lang Schmerzen. Alles tut mir weh. Knochen, Augen, Nase …» Er vermutet, dass er sich trotz Maske beim Einkaufen angesteckt habe.

Die Ärzte geben alles, damit der zweite Schub der Krankheit aufgehalten werden kann. Grädel hofft und bangt. Auf seinem Leidensweg im Spital bekommt er Hunderte Genesungswünsche. Auch von prominenten Musikerkollegen wie etwa Marc Storace (69), Chris von Rohr (69) oder Florian Ast (45).

Kampf gegen das Virus verloren

Doch am 2. November verliert der beliebte Solothurner den Kampf gegen das Virus und stirbt. «Die Lebenskraft hat Dich plötzlich verlassen. Ganz leise und friedlich bis Du gegangen», schreiben die Angehörigen in der Todesanzeige. Und als letzter Gruss: «Wir und viele andere werden Dich vermissen.»


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