Kurz nach seinem Geburtstag starb Paul Bögli (†91) Mitte Dezember an Corona. Nach einem erfüllten Leben – und doch völlig unerwartet.
Schon im Alter von 16 Jahren schuftete der Berner auf dem Bauernhof Sulzmatt auf der Oschwand BE und arbeitete dort für drei Generationen. Auf dem Hof kümmerte sich der landwirtschaftliche Angestellte anfangs um die Pferde, später um die Schweine.
«Er gehörte zur Familie»
Die ehemalige Bäuerin Margrit Friedli (82) erinnert sich noch gut an den Wegbegleiter: «Er war nächtelang im Stall, wenn eine Sau werfen sollte. Und er war eine grosse Hilfe.» Doch «Pöilu» sei mehr als das gewesen, so die Seniorin zu BLICK: «Er gehörte zur Familie. Wenn wir Weihnachten gefeiert haben, war er immer bei uns.»
Nach einer Knie-OP schaffte Bögli die Hofarbeit nicht mehr. 2006 zog er nach unglaublichen 61 Jahren auf dem Bauernhof ins Heim nach Koppigen BE. Die Tochter von Margrit Friedli, Madeleine Kaderli (53), arbeitet dort als Pflegeassistentin und betreute den alten Bekannten fast bis zum Schluss.
Bögli verlor den Kampf gegen das Virus
Mitte Oktober erkrankte der Rentner. «Er hatte Mühe mit dem Atmen und musste ins Spital.» Dort erholte sich der ehemalige Dienstbote gut und hätte eigentlich zurück in sein Heim gedurft. «Aber wir hatten einen Corona-Fall und wollten nichts riskieren. Daher wurde Pöilu für die Reha in ein anderes Heim gebracht», so Kaderli.
Plötzlich brach auch in diesem Heim Corona aus, und der Senior wurde infiziert. Wenige Tage später, am 19. Dezember 2020, verlor Paul Bögli den Kampf gegen das Virus. Die Pflegefachfrau sagt traurig: «Corona raubte ihm den letzten Atem.»
Jeden Tag wird veröffentlicht, wie viele Menschen in der Schweiz am Coronavirus gestorben sind. Aber kein Opfer ist nur eine nackte Zahl in einer Statistik. Sondern ein Leben weniger. Um jeden Toten und jede Tote versammeln sich Angehörige, die einen lieben Menschen verloren haben. Einigen von ihnen, stellvertretend für viele, gibt BLICK hier eine Stimme.
Jeden Tag wird veröffentlicht, wie viele Menschen in der Schweiz am Coronavirus gestorben sind. Aber kein Opfer ist nur eine nackte Zahl in einer Statistik. Sondern ein Leben weniger. Um jeden Toten und jede Tote versammeln sich Angehörige, die einen lieben Menschen verloren haben. Einigen von ihnen, stellvertretend für viele, gibt BLICK hier eine Stimme.