Auf einen Blick
- Luan T. (26) schrottet neuen BMW M3 in Villmergen AG
- Unfall passierte in einer Rechtskurve, Luan T. blieb unverletzt
- BMW M3 kostete 103'000 Franken und hatte 510 PS
Der Selbstunfall ist ihm peinlich, und er würde ihn gerne ungeschehen machen. Deshalb will Luan T.* (26) anonym mit Blick sprechen. Kein Wunder: Der BMW M3, den er kurz nach Mitternacht in Villmergen AG geschrottet hat, war nigelnagelneu. Und: Er hatte ihn erst vor wenigen Stunden gekauft.
«Ich habe das neue Auto am Samstag abgeholt, noch Kollegen getroffen und wollte am Abend gemütlich heimfahren», sagt Luan T. Laut seinen Aussagen soll der 510-PS-Bolide über 103'000 Franken gekostet und er ihn geleast haben.
Laut Polizei «Kontrolle über leistungsstarkes Auto verloren»
Passiert ist es in der Nacht auf Sonntag. Luan T. kam laut Kantonspolizei Aargau gegen 0.30 Uhr von Hilfikon AG her und bog mit seinem BMW M3 auf die Wohlerstrasse ein. Danach «verlor er in der folgenden Rechtskurve die Kontrolle über das leistungsstarke Auto». T. kam schleudernd von der Strasse ab, prallte gegen einen Gartenzaun und krachte in die Fassade eines Garagen-Gebäudes.
Die Version von Luan T. tönt so: «Ich war eigentlich langsam in der Kurve.» Er sei ungefähr 40 km/h gefahren und habe dann nur kurz und ganz normal beschleunigt. Er habe dann aber gemerkt, dass das Auto schnell reagiere. «Ich war schockiert, ging voll auf die Bremse, und dann war es schon passiert.»
Zum Glück keine Menschen in der Nähe
Luan T. blieb unverletzt. Und bei der Unfallstelle hielten sich gerade keine Menschen auf. «Zum Glück», sagt er. Und: «Wegen des Sachschadens tut es mir leid. Ich wollte doch nur nach Hause.»
Daheim sitzt Luan T. nun – ohne sein Auto. Laut Kapo Aargau hat der BMW M3 einen Totalschaden, er wurde für nähere technische Abklärungen sichergestellt.
Führerausweis abgenommen
Und auch seinen Führerausweis ist Luan T. los. Denn: Die Polizei nahm ihn ihm vorläufig ab. Er selber sagt, dass er ihn gar auf Bewährung hatte, weil er schon einmal in einen Unfall verwickelt gewesen sei – im Kanton Luzern.
Für Amrita Madkhava (43), die bei der Unfallstelle wohnt und den lauten Knall gehört hat, ist klar: «Vielleicht sollten diese Leute nicht so fest aufs Gaspedal drücken oder lieber mit dem Velo fahren.»
Schaden-Opfer bleibt gelassen
Eher gelassen nimmt Urs Brechbühl (75) den Unfall. Er ist Mitinhaber der RH Auto und erlitt an seinem Garagen-Gebäude den Sachschaden. «Er ist jetzt nicht sehr gross», sagt er.
Brechbühl ist überzeugt: Ein solcher Unfall dürfte eigentlich nicht passieren, weil die neuen Autos alle mit Fahrassistenten ausgerüstet seien. Aber: «Die kann man eben ausschalten.» Und wenn ein solcher BMW in der Kurve Vollgas gefahren werde, «dann passiert es und er kommt mit dem Heck voran».
«Er ist sicher doppelt so schnell gefahren»
Brechbühl glaubt die Version von Luan T. nicht. «Wäre er nur mit 40 in die Kurve, wäre er gleich dort rausgefahren.» Und: Wenn man den Schaden anschaue, sei klar: «Er ist sicher doppelt so schnell gefahren.» Brechbühl gibt solchen Fahrern gleich noch einen Tipp: «Tut dies nicht auf der Strasse, sondern geht in einen Schleuderkurs.» Zudem findet er: «Solche Leute sollten die Fahrassistenten nicht selber ausschalten dürfen.»
Zu weiteren Details seines Unfalls wollte Luan T. nichts sagen.
* Name geändert